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A. DIE ÄGYPTISCHEN GEFÄSSE IN STEIN UND TON.

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einer hier nach Band I, Abb. 139 als Abb. 9 wiederholt wird. In Verbindung mit
keramischen und toreutischen Vorbildern dürfen wir ohne Bedenken die Alabasterkanne
(Band I, Abb. 137) des athenischen Central-Museums setzen, welche vergrössert in
Abb. 6 dargestellt ist. Wir brauchen nur an jene
Münchener Hydria zu erinnern, welche unten
S. 25 besprochen wird, und an viele Bronze-
kannen, von denen Th. Schreiber in der
,,Alexandrinischen Toreutik“ eine grössere An-
zahl abgebildet hat.
Kleine Schälchen aus schwarzem Stein
müssen kultlichen Handlungen gedient haben.
Sie sind von Bissing a. a. O., S. XXII und von
Schreiber in der „Alexandrinischen Toreutik“,
S. 436 kurz besprochen worden. Die Rück-
seite wird fast ausschliesslich durch eine Rosette
eingenommen, wie wir es noch bei vielen Ton-
reliefschalen kennen lernen werden. Um diese
Rosette laufen Ranken herum, welche den
Weinreben auf manchen megarischen Bechern
sehr nahe stehen. Unterschiede werden durch
die Verschiedenheit des Materiales leicht erklärt.
Die Innenseite zeigt in der Regel Götterbüsten,
so unser Exemplar Abb. 7 und 8, es erscheinen
Isis, Sarapis, heilige Tiere, und dass in der
Sammlung BlSSlNG auch eine obszöne Szene vorhanden ist, braucht bei der alexandrinischen
Art, Götter zu verhöhnen, nicht gerade zu verwundern. Die Schale „aus den Königs-
gräbern von Theben“ (Schreiber, S. 436) kann wegen der Weinranken nicht altägyptisch
sein. Wir erinnerten an die Dekoration megarischer Becher, aber derartige Ranken
kommen auch noch später vor, und die plumpe Arbeit der Reliefbüsten lässt es nicht


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