Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
184

ERLÄUTERUNG DER TAFELN.

Bilde sind zwei nach links rudernde Barken dargestellt mit Fahnen und je zwei
Kajüten. Darunter zwei viereckige Netze, neben denen zweimal zwei fächerförmige,
kleinere. Von den viereckigen Netzen hängt je ein Korb(?) herab. Dazwischen S-förmige
Verzierungen, vielleicht Angabe des Wassers.
Grosse Ähnlichkeit mit den hier bekanntgemachten Gefässen besitzen beispiels-
weise die bei Flinders Petrie, Diospolis Parva, pl. XX abgebildeten Vasen. Ebenso
D. Randall-Maciver and A. C. Mall, El Amrah and Abydos 1899—1901, pl. XIV.
Die Steinböcke, Schiffe und Menschen kommen in gleicher Stilisierung vor auf den
Vasen WALLIS, Egyptian ceramic art, S. 33; Ausführliches Verzeichnis der ägyptischen
Altertümer (Berlin 1899), S. 40; A Guide to the first and second Egyptian rooms,
London 1904, S. 32; BlSSlNG, Einführung in die Geschichte der ägyptischen Kunst, S. 5f.
Über die verschiedenen Deutungen, denen die Darstellungen auf diesen Bechern aus-
gesetzt waren, vergleiche das lehrreiche Büchlein von W. Deonna, L’Erreur et lTllusion,
Sources de nouveaux themes artistiques, Geneve 1913.

II. DIE GRIECHISCH-ÄGYPTISCHEN TONGEFÄSSE.
TAFEL X.
„SAMISCHE“ AMPHORA.
Tübingen, Archäologisches Institut der Universität.
Im ägyptischen Kunsthandel erworben. H. 30; Dm. der Mündung 12. Ergänzt
etwa drei Viertel des Halses und ein Henkel. Auch sonst stark geflickt. Der Farbton ist
der übliche der Gattung, also sehr viel grauer, als unsere Tafel angibt, welche überhaupt
mehr eine Rekonstruktion der Vase als eine Veröffentlichung des jetzigen Zustandes
darstellt. Im übrigen entspricht die Farbengebung der Wirklichkeit.
Vom gefirnissten Fuss steigt, den unteren Teil der Amphora einfassend, ein Lotos-
fries auf, der nach oben durch einen schwarzen Streifen abgeschlossen wird, auf welchen
in gelber Farbe ein Zickzackband aufgemalt ist. Dann folgt der eigentliche Bildstreifen,
der hier nur ornamental verziert wurde. Von den seitlichen Henkeln aus ziehen nach
den beiden Fronten hin zwei mächtige Spiralen, welche sich nach oben und unten teilen.
Aus den durch einen umgelegten Ring hervorgehobenen Teilungsstellen wachsen
Palmetten hervor, welche den Raum zwischen den Spiralen auszufüllen bestimmt sind.
Dort, wo sich in der Mitte die nach unten eingerollten Voluten einander nähern, sind
zwei Punktrosetten auf den Grund aufgemalt, und vier kleine Stengel mit Blättern
wachsen aus dem Boden und den Spiralen heraus. Nach oben folgt dann ein schmales
Stabmuster, ein Kranz hängender Lotosblätter, auf dem hellen Grund weiter eine Reihe
 
Annotationen