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ERLÄUTERUNG DER TAFELN.

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TAFEL VIII.
ALTÄGYPTISCHE TONGEFÄSSE.
Die drei auf unserer Tafel abgebildeten Stücke sind in Kairo im Kunsthandel
erworben und befinden sich in Stuttgart und Tübingen.
1. Tübingen, Archäologisches Institut der Universität. Becher von plumperer Form.
Fl. 13; oberer Dm. 10,75. Schwarz und rot gefärbt wie 3.
2. Stuttgart, Sammlung vaterländischer Altertümer. Krug mit glatter Standfläche,
sich nach der Schulter verbreiternd und zur Öffnung hin wieder enger werdend. Hier
eine gerade Lippe. H. 13,5; oberer Dm. 5,6.
3. Tübingen, Archäologisches Institut der Universität. Becher von hoher, schlanker
Form, im oberen Viertel schwarz, im unteren Teil rot gefärbt. H. 22. Der Esel ist
modern eingraviert.
Die Untersuchung, welche ich diesen Bechern im August 1912 widmen konnte,
führte mich zu der Ansicht, dass die ganzen Ritzungen und Malereien (welche zum Teil
verlöscht sind) moderne Fälschungen seien. Diese Vermutung fand ihre Bestätigung
durch die im Museum von Kairo befindliche Keramik, welche ich im Mai 1913 studierte.
Herr Georges Benedite pflichtete meiner Annahme angesichts der Tafeln bei,
und Herr L. Borchardt teilte mir ergänzend mit, dass derartige figürliche Malereien
auf schwarzroter Ware undenkbar seien. Die Becher selbst dagegen sind echt. Über
diese Keramik überhaupt: F. W. VON BlSSlNG, Prähistorische Töpfe aus Indien und aus
Ägypten (Münchener S. B. 1911,6). S. Nachtrag S. 242.
TAFEL IX.
ALTÄGYPTISCHE TONGEFÄSSE.
Beide Stücke sind im Kunsthandel in Kairo erworben und befinden sich jetzt im
Archäologischen Institut zu Tübingen.
1. Kleines, fussloses, unten rundes Töpfchen mit scharf absetzender Lippe und
zwei Schnurösen. H. 6,5; oberer Dm. 5,5. Die Dekoration ist rot auf das dunkelgelbe
Feld aufgemalt. Den Hals umzieht ein Netzmuster, welches auf und unter den Schnur-
ösen wiederkehrt. Das Bild zeigt über einer Terrainangabe (Bergspitzen?) von neun Drei-
ecken vier nach rechts laufende Steinböcke und zwischen diesen eine grössere, weibliche
und etwas höher eine kleinere, männliche Figur. Weiter unten ist der Boden mit im
ganzen neun stehenden Flamingos geschmückt, von denen sich fünf auf der einen, vier
auf der anderen Seite befinden.
2. Grösserer Krug wie Tafel VIII, doch mit Schnurösen. Die Farben unserer Tafel
sind zu hell. Das Original entspricht der dunkleren Tönung von 1. H. 12,5; oberer
Dm. 5. Querstriche über den Schnurösen und Netzmuster unter der Standfläche. Im
 
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