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ARCHÄOLOGISCHE GESELLSCHAFT
ZU BERLIN
Sitzung vom 30. Juni 1923
Herr Noack erläuterte kurz ein Licht-
bild der vor kurzem bei Marathon im Meer
gefundenen Bronzestatue eines Jünglings
(vgl. v. Massow im Gnomon 1, 1925, 244).
Darauf sprach Herr Br. Schröder über
den hl. Christophoros.
In der Legende vom hl. Christophoros
sind zwei Bestandteile ganz verschiedener
Art miteinander verbunden, die Sage von
dem Soldaten Reprobus, der nur dem
mächtigsten Herrn dienen will und schließ-

lich das Christuskind selber durch den
Fluß trägt, und eine Märtyrergeschichte,
die aus lauter herkömmlichen Motiven be-
steht. Der unhistorische Charakter des
ersten Teils hat mancherlei Ausdeutungen
und Herleitungen veranlaßt. Die zuerst von
A. von Le Coq in Vorträgen und in dem
Bilderatlas zur Kunst und Kulturgeschichte
Mittel-Asiens (1923) 26 öffentlich ausge-
sprochene Herleitung der Sage von dem
antiken Typus des Herakles mit dem
Erosknaben auf der Schulter wird von
dem Vortragenden begründet: Die christ-
lichen Legenden stehen in enger Verbindung
mit antiker Religion, Literatur und Kunst.
Das Verhältnis des frühen Christentums zur
 
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