Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
128

8. Gnechenland. Die hellenische Knnst. 3. Skulptur.

Ausdehnung) wird bei aller Freiheit, die sich auch in dem Fehleu jeder Schablone kuudgiebt, im
gauzen gut beobachtet, erst in der letzteu Phase eines pruuksüchtigeu Farbenrausches häufig ber-
nachlässigt.

Auf die Kuust des späteren Weltalters übteu diese Waudgemälde keinen merklicheu Einslusi.
Die Form ließ sich uicht bom Jnhalte losloseu, dieser aber wurde bald unberstäudlich oder ber-
Pöut. Anders berhält es sich mit der reinen Dekoratiousmalerei, die nicht nur iu der alt-
christlicheu Zeit fortgesetzt, souderu uamentlich im 16. Jahrhuudert als Muster berehrt wurde.

Fig. 212. Gewölbedekvration in weißem Stnck aus einer Grabkammer an der Via Latina.

Sie war bielfach mit feiuer Stuckarbeit berbuudeu, die auch im malerischeu Dekorationsstil ueben
tmd in engster Lerbiudung mit der Wandmalerei eine große Rolle spielt (Pompesi, Haus in der
Fartlesiua). Beide Technikeu bereiut oder auch die Malerei allein mit ihrer Gliederuug iu
Medaillous utld feiueit lineareu Verbiudungsgliedern ergebeu eiue mustergiltige Deckeudekoratiou.
Hält man z. B. die iu Nachbilduugen erhaltene Deckeumalerei in den Titusthermen oder den
bald aus Stllck uud Malerei combiuierten bald bloß iu Stuck gebildeteu Gewvlbeschmuck in
den Grabkammern an der Via Latiua (Fig. 212) mit dem Dekoratioussysteme der Rassaelischen
Zeit ztlsnmmeu, so tritt die Abhäugigkeit der Renaissauce-Dekoratiou bon der römischen Kunst-
weise deutlich zu Tage.

3. Sknlptur.

Die Vorzeit der hellenischen Plastik tveist auf maunigfache Eitlflüsse eiuer älteren orien-
talischen Kuust hiu, deren Bedeutung die Ausgrabuugen der neueren Zeit iu immer helleres Licht
setzen; sie zeigt feruer die Kunst wesentlich uur als schmückeudes Haudwerk. Auf die bessere
 
Annotationen