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Die Anbetung durch die Hirten, dem Dominikusbild von Bock gegen-
über, gilt seit jeher als Werk Spillenbergers. Als Komposition ist es miß-
glückt. Die Anordnung der Kette von Engelchen, die in der linken Hälfte
gegen die Hauptgruppe herabkommen, ist merklich unbeholfen. Übrigens
ist das Gemälde nicht genügend gut erhalten, um sicher urteilen zu können.
Das Bild mit Johannes Nepomuk dürfte von» einem Künstler aus der
Strudelgruppe herrühren.
Auf dem Katharinenaltar das Bild von Karl Mayer: Begräbnis der
Heiligen Katharina von Alexandrien auf dem Berg Sinai. Signiertes Werk
von 1836. Früher war an diesem Altar eine Marter der Heiligen Katharina
von Tob. Bock. Dieses ältere Bild findet sich noch im Kreuzgang vor.
Auf dem Vinzenz-Ferrerius-Altar ein großes Gemälde von Roettiers*)
1726 gemalt: Der Heilige erweckt einen Toten. Signiert und datiert.
Auf dem Annenaltar ein Gemälde von Tob. Bock: Maria, das Kind
und Mutter Anna, also ein sogenanntes Selbdritt, von Engeln verehrt. Zuschrei-
bung an Bock nicht urkundlich beglaubigt.
Auf dem Thomasaltar ein Altargemälde von minder guter Erhaltung,
das man dem Georg von Bachmann: Thomas, vor dem Kreuz betend,
zuschreibt. Es ist eine kräftige, klare Malerei unter dem Einfluß des
Rubens. Vermutlich hat ein zweiter, unbekannter Künstler die Architektur
gemalt.
Auf dem Altar der Heiligen Katharina von Siena ein Gemälde,
das dem Roettiers zugeschrieben wird, aber einen anderen Stil aufweist
als das signierte Vinzentiusbild. Bei De Freddy als Roettiers. Das Gemälde ist
nicht gut erhalten.
In der Rosakapelle jetzt eine Krönung der Maria von einem Maler
Mayer. Es ist offenbar nicht Karl Mayer, dessen Katharina von Alexandrien
oben erwähnt wurde, sondern ein älterer Mayer.
Bis 1830 befand sich dort ein Bild mit dem Wunder der Heiligen
Rosa de Lima.
Die Fresken in der Kuppel sind von Nikolaus van Hoye (der 1710
starb). Der Künstler erhielt dafür 1000 fl. Die Deckenbilder des Schiffes
und über der Orgel sind von Matthäus Rauchmüller („laut Kontrakt“,
nach Prantner).
Elisabethinerinnenkirche im III. Bezirk, Landstraßer Hauptstraße.
Nach Fischer Brevis notizia, S. 138 erst 1743 neu gebaut, Turm 1748
vollendet.
Auf dem Hochaltar ein vorzügliches Gemälde von J. Cimbal, es ist
der ältere Cimbal. Aufnahme der Heiligen Elisabeth in den Himmel. Böckh
(S. 501 f.) sagt: „Das Hochaltarblatt (die Heilige Elisabeth in der Glorie) ist
vom berühmten Cimbal (1711).“ (Dazu auch H. Tietze in Thieme-Beckers
Künstlerlexikon bei: Cimbal. Schnerich a. a. O. S. 140.) — Die zwei übrigen
Altäre werden bei Böckh als Werke Johann Georg Baumgartners
aus dem Jahre 1711 angeführt. Es sind der Kreuzaltar und der sogenannte
Columbaaltar. (Beide Bilder nicht mehr vorhanden.)

*) Über diesen Künstler teilte ich einiges mit in den Studien und Skizzen
Bd. IV, Lieferung 9, wo auch das Altarbild erwähnt und auf des Künstlers Grab hin-
gewiesen ist.
 
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