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gister ofte Lyste“) aufgezählt werden. Unter den Bildern von fremder Hand
sind mehrere Van Mander, ferner solche von Abraham Bloemaert, David
Vinkboons. Jan Nagel, Esaias van de Velde (zwei Rundbilder: Winter und
Sommer), Maert. v. Heemskerk, Dirck Barentsz, eine Kopie nach Scorel von
Ant. Moor und manche andere. Auch eine ganze Reihe von Zeichnungen
und Stichen wird namhaft gemacht. Zu dem Streit wegen einer Bezahlung,
den B. v. d. Heist mit einem Besteller hatte (die „Studien und Skizzen“
haben schon darauf hingewiesen in der Besprechung des II. Bandes der
Künstlerinventare), wird ein langes, neu aufgefundenes Gesuch aus dem
Jahr 1666 beigebracht (S. 104f. und 298ff ). Auf den nächstfolgenden Seiten
Neuigkeiten zu Lodewyk van der Heist sowie zu Adriaen und Jakob de
Hennin und Pieter Jansz Heseman. S. 113ff. beziehen sich auf die Familie
d’Hondecoeter, S. 124ff. auf die Künstler Jordaens und Isaak Jouderville,
S. 128ff. auf Petrus Isaacsz, den dänischen Hofmaler, der mit dem Amster-
damer Händler Joh. Letoir einen Rechtsstreit hatte. Es handelte sich um
zwei Bilder von'Lodew. Finsonius (eines davon, ein betlehemitischer Kinder-
mord, befindet sich heute in der Kirche zu Andennes), die dem König von
Dänemark durch P. Isaacsz angeboten worden waren, und um Bilder von
B. Spranger und Hans v. Aachen aus dem Besitz des Kaisers Rudolf II.
Für uns hat es einen augenblicklichen Reiz von einer Valutaschwankung
der Reichstaler zu erfahren, die, wie es scheint, den beabsichtigten Ankauf
der beiden Bilder des Finsonius durch den König von Dänemark vereitelt
hat. P. Isaacsz gewann den Rechtsstreit. Es war 1623 oder wenig später.
Nicht zu übersehen Mitteilungen über Jan Lievens, Karel v. Mander
(Bild von 1596 im Stadthaus zu Haarlem), über die Familie Meyeringh, über
Claes Moyaert, Jan Miense Molenaer, Judith Leyster, Michiel van Musscher,
Adr. v. Nieulandt, Johannes v. Oudenrogge (er wurde am 7 November 1653
in Haarlem begraben), Adriaen de Pape, Jan Porcellis, Pieter de Puter, Pieter
Quast, Bernard v. Schendel (im Haarlemer Archiv hei!3t es: „Bernart van
Schendel gebooren Tot Weesp int jar 1649 was een braaf historie en ge-
selschap Schilder. Hy is tot Haarlem overleden den 26 Mey 1709“).
Noch viele andere bemerkenswerte Notizen füllen den Band. Die Witwe
des Malers Reynier Zeeman brachte eine kleine Bildersammlung mit in ihre
zweite Ehe. In jener Sammlung befanden sich auch zwei Ansichten des Louvre
in Paris von R. Zeeman. — S. 202 f. handelt von einem Parallelmeister des
Jac. Vrel, der Nik. Outhuys heißt. — Von dem überaus seltenen Maler Gys-
bert Jansz Sibilla handelt S. 206. Sehr reichhaltig sind die Mitteilungen über
Abraham van den Tempel und Lambrecht Jacobsz. Nachträge zu Bd. II, zu
Adriaen v de Venne auf S. 240ff., zu B. Vermeer S. 248f., zur Familie Van
der Vinne S. 256f, zu den Volmarijn 260ff., Jan de Vos S 266L, zu den
Malern Vroom S. 273ff., zu Dirk Wyntrack S. 289 und Jan Wils S. 290f.
Von Godefr. Schalcken ist auf S. 185 die Rede. Einen Sittenklatsch, als Bei-
trag zur Kulturgeschichte findet man auf S. 200 Alles in allem ein inhalts-
reicher Band, der dem Kunstgelehrten tagelang Anregung bietet. Eine hoch-
willkommene Beigabe ist in den Abbildungen gegeben, welche uns Bilder
von ganz besonders seltenen Meistern vorführen, wie solche von Govaert
Jansz, alias Mynheer, von Isaack Isacksz, P. de Putter, Gysbert Jansz Sibilla,
Lambert Jacobsz, Barent Vermeer, Jan de Vos, Jan Wils und Isack Jacobsz
van Hooren. Fr.
 
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