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noch vorlag, wurde durch Plastik und altes Kunstgewerbe bedingt. Daneben
waren aber auch hochbedeutende Werke der Malerei vorhanden, so die Reihen
der Rudolf Altschen Aquarelle und der Pettenkofenschen Studien, sowie einige
gute alte Bilder. Die erreichten Preise könnten in unserer Kronensprache als
ganz ansehnliche gelten, in fremden Geldsprachen waren sie geradezu ärmlich.
Karl Agricolas prächtiges Aquarell mit der Familie des Grafen
M. v. Fries wurde bei nur 160.000 zugeschlagen. Ein Kircheninneres von
Qualität, das ich für ein Werk von Melchior Seltsam hielt (Nr. 422, als
Jakob Alt geführt), brachte nur 80.000 Kronen. Bei Rudolf Alt nichts von
Millionen, höchstens 480.000 in einem Fall (Nr. 427 begonnene Arbeit von
1859; Das äußere Burgtor), in zwei Fällen 280.000, in einem (Donner-
brunnen) 170 000. Sonst Ziffern bis herunter zu 20.000 (für ein unvollen-
detes Aquarell). Das begonnene Aquarell mit der Ansicht des Josefsplatzes
wurde mit 220.000 zugeschlagen. — Ein bedeutendes, fesselndes Eigenbild-
nis Amerlings brachte nur 230.000, das Gauermannbildnis von Amerling
(ein lebensgroßes Brustbild) nur 85.000, ein vorzüglicher A. Calame aus
dem Jahr 1854, bestens erhalten, mit nur weniger Sprungbildung 1,700.000,
zwei Daffinger 85.000 und 370.000 (man erinnere sich an die viel höheren
Preise vor kurzem in der Daffinger-Auktion). Ein kleines Aquarell von
F. Eybl aus dem Jahr 1845 (Nr. 446 weibliches Brustbild) war mit 90.000
nicht überzahlt. Ähnliches gilt vom Aquarell Nr. 448 von Louis Gallait, das
mit 55.000 zugeschlagen wurde. Kleine Ölstudien und Entwürfe von Friedr.
Gauermann sowie Kompositionszeichnungen brachten folgende Ziffern 190.000,
110.000, 26.000, 160.000, 27.000, 31.000, 34.000 und 43.000, E. Jettelsche
Landschaften 150.000, 110 000, ein Bildnis von Kriehuber 750.000, eine
Ölstudie „Friedls Stube in Höttingen 75“ von Eduard Kurzbauer 240.000,
ein sauberer kleiner Leybold 320.000. — Von den zwei guten C. Marko
stammte der eine, Nr. 464, aus der Galerie Winter-Stummer. Er ging auf
940.000, der zweite auf 660.000. Für einen Neder: Tanzunterhaltung, eine
seiner besseren Arbeiten, war 220.000 ein genügender Betrag. Eine nette
kleine Aquarellskizze vom Alt-Wiener Karl Schindler wurde mit 35.000 sicher
nicht überzahlt. Eine nur wenig größere Kampfszene von demselben Schindler
kam mit 350.000 an die Staatsgalerie (als Geschenk von Herrn Direktor
Camillo Castiglioni). Die zwei Jakob Emil Schindler waren mit 1,900.000 und
1,500.000 gut bezahlt. Ein kleiner, echter Troyon ging nur bis 600.000. —
Die Preise für Waldmüller konnten befriedigen. Die kleine Kranzwinderin
von 1865 stieg bis 2,500.000, ein lebensgroßes Bildnis (Franz Thiels, wie
das Verzeichnis angibt aus dem Jahr 1828) bis 750.000, eine nicht bedeutende
Wasserfallstudie bis 110.000.
Die Ziffern für Pettenkofen waren nach meinem Ermessen ausreichend
hoch. Alle besseren Blätter weit über 100 000. Das Modell des „Apothekers“
 
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