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v. Sandrart, das jetzt in der Notkirche von Zwischenbrücken aufgestellt
ist. (Siehe diesen Abschnitt.) Zwei Bilder, eines von G. Bachmann, das
andere von Tobias Bock, sind in die Ulrichskirche gelangt und dort noch
zu finden. In der Schottenkirche wurde an Stelle des großen Gemäldes
von Sandrart der Renaissancealtar mit M. Riesers Mosaikbild aufgestellt
(1883): Thronende Maria umgeben von Heiligen Im Vordergrund Herzog
Heinrich Jasomirgott als Stifter der Kirche. Der Aquarellentwurf befindet sich
in der Kapelle der Prälatur. Die Gemälde auf den nächsten kleinen Altären
sind Werke von J. v. Sandrart: Christus am Kreuz und Petrus und Paulus
(beschrieben bei Kutter: Sandrart S. 109). Die zwei großen Gemälde im
Querhaus: Mariä Himmelfahrt und Marter des Heiligen Sebastian von Tob.
Bock. Das Sebastianbild leidet an den Schwächen, die bei Bock gelegent-
lich unverkennbar sind, an unsicherer Zeichnung und Formengebung. Die
Anatomie der Sebastianfigur (besonders des rechten Armes) ist mißglückt
Viel besser geraten ist die Himmelfahrt Mariens gegenüber. Der Aufbau und
die Figurentypen sind sehr verwandt denen auf Bocks Himmelfahrtsbild im
Dom zu Sankt Pölten (Abbildung bei Friedrich Imbery, „Die landesfürstliche
Stadt St. Pölten, 1910, Tafel VIII), doch sind beide Bilder selbständige Er-
findungen. — Als altes Gemälde ist noch das große Bild über der Mauso-
leumstür, das ist über dem Seitenausgang liturgisch rechts, zu erwähnen:
Sankt Wolfgang kniet auf Wolken und blickt ganz verzückt gen Himmel.
Engel halten links ein Buch, rechts den Bischofstab. Vorn gegen den Wolken-
rand zu Kinderengelchen mit dem Beil. Unten Landschaft mit großem See,
felsigen Ufern. In der Ferne rechts nochmals der heilige Bischof. Nicht gut
erhalten. Abgenommenes Fresko. Deutsche Arbeit aus der Zeit bald nach
1650 unter starkem italienischem Einfluß. (In der Literatur gewöhnlich über-
gangen; besprochen 1888 in „Die restaurierte Benediktinerkiche“.)
An neueren Werken sind vorhanden: Eisenmengers Benediktusbild
und Gregoriusbild und zwei Altarblätter von Jos. Straka: Sta. Barbara und
gegenüber die Erziehung Mariens. (Der Farbenentwurf in der Prälatur.) Die
modernen Deckenmalereien sind von Jul. Schmid.
Einige Innenansichten der Kirche, auf denen man einzelne Altarbilder
unterscheiden kann, wurden 1883 von R. Alt geschaffen. Eine davon in
Farbendruck als Titelbild für Hübls Monographie, die andere kam vor kurzem
in der Versteigerung S. Kende Oktober 1921 im Handel vor.
Die Literatur über die Kirche ist, wie schon oben angedeutet, sehr
umfangreich. Die Schottenkirche ist in allen einschlägigen Nachschlagebüchern
behandelt Zu erwähnen Fuhrmann: Alt- und Neu-Wien II, 908, De Freddy I,
120ff., Böckh S. 496f., Bucher-Weiß S. 39f. Ferner ohne Namen: „Die
restaurierte Benediktiner Kirche unserer lieben Frau zu den Schotten in
Wien“ (1888); „Die Restaurierung der Kirche zu den Schotten und das
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