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DRITTES CAPITEL. 27

so müssen sie, selbst bei den schwächsten Mitteln, die wir zur Ver-
gleichung haben, die eindringlichste Wirkung hervorgebracht haben;
die historischen Beweise davon, mittelst Analogie durch Werke
der Kunst bestätigt, erhielten sich glücklicher Weise durch ein
Mittel, welches nicht so vergänglich ist als der Laut. N. A.

(32) Obiges Relief war offenbar in einem sehr Übeln Zustande,
als es Stuart sah. Es ist jetzt in Athen nicht mehr vorhanden,
und wir wissen nicht, ob es jetzt. noch existirt.. Die Federn an
dem Helme der Minerva müssen wohl eine Restauration unseres
Verfassers sein. Die Aegis gleicht einigermassen der an dem Frag-
mente einer Statue der Göttin Von dem westlichen Giebel -ties
Parthenon. Wir erinnern uns keiner andern Vorstellung dieses
Gegenstandes unter den vorhandenen Werken alter Kunst. (*) Pan*
sanias spricht von einem Werke der Sculp tur auf der Akropolis, die
Minerva vorstellend, wie sie den Marsyas bestraft, dass er die
Flöten aufgehoben habe, welche sie weggeworfen habe. Diese
mythologische Erzählung ist Wohl nur eine verschiedene Bearbei-
tung der Fabel, welche das grausame Geschick dieses Zu anmaäss-
lichen Musikers darstellt. Es ist übrigens anzunehmen, dass die-
Erfindung dieser Fabel zu Athen statt fand, in einer Zeit, wo die
Aulöden mit den Citharöden um den Vorzug ihrer Kunst in der
Volksbewunderung stritten. Pausan. L. I. c. 24. N. A.

(*) [Hätten die Englischen Herausgeber einen Blick in die treff-
liche1- Abhandlung Böttigers »die Erfindung der Flöte« in
Wielands Attischem Museum I, 2. geworfen, so würden' sie
S. 321. ein ganzes Verzeichniss alter Monumente gefumdeii-
haben, auf welchen sich jener Gegenstand auf ähnliche;,
wenn auch in Einzelheiten verschiedene Weise behandelt fin-
det; Unter diesen Monumenten würden sie sogar eine alte
Paste aus der Sammlun-g von Charles Townley (Tassie Cata-
logue n. 1774. S. 137) erwähnt gefunden haben, welche sich
nun wahrscheinlich im Britischen Museum befindet. TJebéf
den Mythus selbst kann noch der jüngere Philostratus Irnag. 2:-
verglichen werden. F. 0.].,
 
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