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GRUNDiUSS VON ATHEN. 203

tier Caesaren, geweiteten Säulenstuhls, angeführt Th. II. Auch
mag nicht unbemerkt bleiben, dass dieser Aufsatz; zu dem Säu-
lenstuhle einige Aehnlichkeit mit dem des Agrippa bei den Pro-
pylaeen hat. N. A.

(35) Boeckh nimmt an, dieses Relief stelle drei junge freund-
schaftlich verbundene Männer dar, und zwar dass es keine Grab-
inschrift sei : er ergänzt die Inschrift durch Verbesserung des
ersten Worts nach Dr. Chandler's Abschrift mit zwei Eigennamen
allein, dergestallt :

...... ç 'Eoitcüq AvS-mrrjqmq

..... . [o]i/ 'Av&EOzrigCov 2%ttpavau

]^A).aizi<; ] 'Alcuni*; AXcaevç

Betrachten wir jedoch Stuart's Zeichnung, welche wenigstens riick-
sichtlich der Stellung der Worte den Anschein getreu zu sein hat,
so ergibt sich die Unmöglichkeit, dass hier drei Worte in einer
Linie Raum gehabt haben, wie Boeckh angenommen hat, nämlich
an dem obern Tlieile des Marmors, welcher die gewöhnliche Form
eines Grabsteins hat. Dieser Umstand bestreitet jene Ansicht,
dass die Inschrift eine dreifache Dedication gehabt habe. (*) Unter

(*) [Aus Stuart's Abbildung dieses Denkmals geht allerdings klar
hervor, dass für einen dritten Namen kein Raum auf dem-
selben befindlich gewesen, worin wir den neuen Herausge-
bern Stuart's beipflichten ; was aber den hieraus in Bezug
auf die Inschrift gezogenen Schluss und die Boeckh'sche Er-
gänzung betrifft, so sind wir anderer Meinung. Die neuen
Herausgeber gehen hierbei entweder nicht ehrlich oder nicht
genau zu Werke. Allerdings führt zwar Chandler nur zwei
Namen auf, weil er die Spur von einem dritten auf dem
Steine nicht bemerkte. In' Stuarts Abbildung finden sich
aber Spuren von einem 2 in der ersten Zeile und eines T
in ,der zweiten angegeben, die durchaus einem dritten Na-
men , ähnlich wie die beiden andern abgefasst, angehörten.
Wenn hierfür aber nun nach der Zeichnung des Denkmals
. kein hinlänglicher Raum vorhanden ist, so ist mit grösserer
Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass in den Dimensionen
"des Denkmals eine Ungenauigkeit vorhanden sei, als dass
jene Ueberreste des dritten Namen, welche die neuen Hcr-
• ausgeber unangeführt lassen, eine Erfindung Stuart's sein
könnten. • Eine unparteiische Kritik kann daher nur für
Boeckh's Ergänzung der Inschrift entscheiden, wobei frei-
 
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