DIE ALTERTHÜMER VON FOLA. 613
so erstaunt man über den Verfall dieses Ortes und
die kleine Anzahl seiner Einwohner; doch erklärt
sich dieses einigermaassen aus der Verdorbenheit der
Luft im Sommer und Herbste, und aus dem gänzlichen
Mangel an gutem Wasser. Das erstere dieser Uebel
wird mit grosser Wahrscheinlichkeit den schädlichen
Ausdünstungen gewisser Moräste und Sümpfe, welche
nahe bei der Stadt liegen, zugeschrieben. Die letz-
tern sollen der Kirche gehören, und desswegen ha-
ben die Einwohner von Pola, wie der Abbate Fortis
bemerkt, (7) wenige Hoffnung einer baldigen Be-
freiung von diesem Uebel, wenn sich die Venetia-
nische Regierung nicht ins Mittel legt; das andere
Uebel hat seinen Hauptgrund in der Trägheit der
Einwohner. Alle Quellen in der Stadt sind salzig
und übelschmeckend; und ob sich gleich dicht am
nördlichen Thore der Stadt ein altes Wasserbecken
befindet, welches ein^n reichen Zufiuss von süssem
Wasser hat, so ist es doch nicht allein übelschme-
ckend, sondern ohne Widerrede sogar ungesund,
vorzüglich in den heissern Jahreszeiten, weil man
es so unverantwortlich vernachlässigt, dass es mit
Schlamm und Unkraut angefüllt ist.
Die erste obrigkeitliche Person dieses Platzes ist
immer ein Venetianischer Graf, welcher den Titel
Conte oder Proveditore führt.
Die wenigen Slavonischen Soldaten, welche wir
hier sahen, scheinen eher eine Garde des Provedi-
tore als eine Besatzung der Stadt zu sein. Das Aus-
sehen der Einwohner gleicht dem aller kleinen Ita-
liänischen Städte, ausgenommen dass viele von ihnen
sich auf Slavonische Art kleiden. In ihrer Tracht
unterscheiden sich die Einwohner mancher Dörfer
nicht nur von den Polanern, sondern auch von ein-
ander selbst, so dass man einen Einwohner von
Pirano, Dignano, oder irgend einem andern Orte
so erstaunt man über den Verfall dieses Ortes und
die kleine Anzahl seiner Einwohner; doch erklärt
sich dieses einigermaassen aus der Verdorbenheit der
Luft im Sommer und Herbste, und aus dem gänzlichen
Mangel an gutem Wasser. Das erstere dieser Uebel
wird mit grosser Wahrscheinlichkeit den schädlichen
Ausdünstungen gewisser Moräste und Sümpfe, welche
nahe bei der Stadt liegen, zugeschrieben. Die letz-
tern sollen der Kirche gehören, und desswegen ha-
ben die Einwohner von Pola, wie der Abbate Fortis
bemerkt, (7) wenige Hoffnung einer baldigen Be-
freiung von diesem Uebel, wenn sich die Venetia-
nische Regierung nicht ins Mittel legt; das andere
Uebel hat seinen Hauptgrund in der Trägheit der
Einwohner. Alle Quellen in der Stadt sind salzig
und übelschmeckend; und ob sich gleich dicht am
nördlichen Thore der Stadt ein altes Wasserbecken
befindet, welches ein^n reichen Zufiuss von süssem
Wasser hat, so ist es doch nicht allein übelschme-
ckend, sondern ohne Widerrede sogar ungesund,
vorzüglich in den heissern Jahreszeiten, weil man
es so unverantwortlich vernachlässigt, dass es mit
Schlamm und Unkraut angefüllt ist.
Die erste obrigkeitliche Person dieses Platzes ist
immer ein Venetianischer Graf, welcher den Titel
Conte oder Proveditore führt.
Die wenigen Slavonischen Soldaten, welche wir
hier sahen, scheinen eher eine Garde des Provedi-
tore als eine Besatzung der Stadt zu sein. Das Aus-
sehen der Einwohner gleicht dem aller kleinen Ita-
liänischen Städte, ausgenommen dass viele von ihnen
sich auf Slavonische Art kleiden. In ihrer Tracht
unterscheiden sich die Einwohner mancher Dörfer
nicht nur von den Polanern, sondern auch von ein-
ander selbst, so dass man einen Einwohner von
Pirano, Dignano, oder irgend einem andern Orte