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Die Impressionisten

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Verherrlichung des Daseins ist. So wie man, trotz Corot und Daumier,
die Landschaften der Schule von Barbizon liebt, wird man, trotz
Manet und Renoir, auch wenn die Probleme dieser Kunst nicht mehr
erregen, die Landschaften der Impressionisten lieben, auch jenseits
der Tatsache, daß sie Ausdruck einer Zeit sind; wegen des Natur-
gefühls und der schöpferischen Anschauung. Was daran Schulgut, was
lernbar und lehrbar ist, wird vergehen, so wie die Kunst Guillaumins,
der mit ihnen lief, heute schon vergangen i st, und so wie die Malerei
der beteiligten Frauen, etwa Berthe Moris ot, Mary Cassat und Eva
Gonzalös, heute kaum noch interessiert, trotzdem sie so beherrscht
und so bezaubernd manchmal erscheint; so auch, wie die Bilder der
Neoimpressionisten, einstmals so leuchtend, uns heute, besonders die
von Seurat, eher grau und staubig vorkommen. Aber das Schöpfe-
rische am Impressionismus ist unvergänglich, wie alles Große. Die
Welt, einmal einen Augenblick ohne die Bilder der Impressionisten
vorgestellt, wäre um eine ihrer größten Kostbarkeiten ärmer. Sie
sind uns unentbehrlich, weil wir ohne sie nicht wüßten wie schön
das Leben, unser heutiges Leben ist.
 
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