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Die Götter der Zeitgenossen Noahs.

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Was Jaqut von Ibn alKalbi hat, habe ich im Folgenden wört-
lich ausgezogen. Es ist bei weitern die Hauptsache. In zweiter
Linie hält er sich an Ibn Habib und an Ibn Duraid. Diese stehen
jedoch schon auf den Schultern des Ibn alKalbi, wie sich nament-
lich aus dem Ad fange des Artikels alFuls ergibt. Auch die Lexiko-
graphen pflegen ihre Notizen über die Götzen und die darauf be-
züglichen Verse dem Ibn alKalbi zu entnehmen. Unabhängig von
ihm dagegen, sogar älter und nach ihm die wichtigste Quelle, ist
Ibn Ishaq, den wir leider noch immer nur in der verbesserten
Ausgabe des Ibn Hischam besitzenIch stelle diese anderweitigen
Angaben und was sonst noch aufzutreiben und zu bemerken ist
hinter die Auszüge aus Ibn alKalbi, aber nicht in extenso, da sich
gewöhnlich nichts Neues daraus ergibt.

Die Götter der Zeitgenossen Noahs.

Auf die Aufforderung Noahs, nur Allah zu verehren und keine
anderen Götter neben ihm, sagen Sur. 71,22. 23'"') seine Zeitgenossen:
lasset eure Götter nicht fahren, nicht Vadd und Suva' und nicht
Jaghuth und Ja'uq und Nasr! Das sind die fünf Götter der Leute
Noahs in Quran. Obwol mit dem Geschlechte Noahs in der Sünd-
flut untergegangen, wurden sie doch alle fünf bis zum Islam von
arabischen Stämmen verehrt — eine unangenehme Schwierigkeit
für die alten muslimischen Gelehrten. Freilich müssen sie damals
ziemlich unbedeutende und in Mekka nur dem Namen nach be-
kannte Lokalgötzen gewesen sein, wenn Muhammad sie in die vor-
sündflutliche Zeit versetzen kann.

Sache und der Zeit zu stellen berechtigt ist, und stimmt überall in seinen
religionsgeschichtlichen Angaben mit Ibn Ishaq, dem besten arabischen Historiker.
Sein wissenschaftliches Interesse geht weit über den Horizont des Islams hinaus.
Sein Freund Vaqidi erzählt, wie er durch seine ausserordentliche Kenntnis der
Mathälib, der anzüglichen Geschichten, welche die arabischen Stämme von ein-
ander erzählten, bei dem Chalifen Mahdi zu Ansehen und Vermögen gelaugte
(Tab. 3, 528).

J) Der originale Ibn Ishaq soll sich in Konstantinopel befinden; ich weiss
nicht ob bloss die Sira, oder noch mehr.

2) Die Verse stehen nicht richtig im Reime.
 
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