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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0005
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Tafel 1.

Tafel i.

Stern mit Eigenbewegung.

Die stereoskopische Methode der Unter-
suchung des Sternhimmels leistet, wie bereits
in der ersten Reihe der Stereoskopbilder be-
schrieben, ihre besten Dienste bei der Er-
forschung der Bewegung der Fixsterne. Wenn
wir Bilder aus verschiedenen Jahren passend
zusammen im Stereoskop vereinigen, heben
sich alle stärker gewanderten Sterne frei-
schwebend aus dem Hintergrund der zahl-
reichen wenig bewegten Sterne heraus. Sie
treten für's Auge räumlich hervor und scheinen
frei zwischen uns und dem Sternengrund zu
ruhen.

Das Stereoskop in Verbindung mit der
Photographie leistet so eine Arbeit bequem
und sicher, die vordem die mühsame Dis-
kussion langwieriger Meridianbeobachtungen
erheischte.

Es ist in der Tat gelungen, auf diese
Weise zahlreiche bewegte Sterne aufzufinden
und den Betrag ihrer scheinbaren Verschiebung
zu bestimmen. Ihre Anzahl wird mit dem Alter
der Platten von Jahr zu Jahr wachsen, und
schließlich werden auch recht langsam bewegte
Sterne nach Betrag und Richtung ihrer Be-
wegung untersucht werden können, die -jetzt
wegen der Kürze der Zeit, seit die photogra-
phischen Aufnahmen einsetzten, noch nicht weit
genug, aber ungemein zahlreich hervortreten.

Das Bild bringt die Kopien des ersten
auf diesem Wege gefundenen Sternes großer
Eigenbewegung. Es ist ein Stern im Stern-
bilde des Löwen:

llh 23"' 20s + 8° 6' 1" (1900)
von der 9,2 Größe, also ein teleskopischer Stern.
Man sieht ihn ein ganzes Stück vor seinem
gleichhellen Nachbar in der Mitte des Bildes
vortreten. Die beiden Aufnahmen sind mit
einem kleinen Rohr von etwa 80 cm Brenn-
weite 1892 März 25 und 1906 März 4 ge-
 
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