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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0022
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Tafel 12.

Bildes uns am allernächsten. Von dort
wendet er sich nach und nach wieder ab
von uns und taucht allmählig nach hinten
in dem Büschel unter. — Auch der helle Ast,
links von der Mitte des Schweifes, nähert sich
zuerst dem Betrachter, um sich dann sehr
bald links nach hinten zu winden, der Länge
entlang begrenzt von einer leeren Furche.

Ganz merkwürdig ist der Wechsel von
hellen und dunklen Stellen in jedem Schweif-
arm, und die entsprechenden Biegungen im
Verlaufe. Jeder Schweifast bildet so eine Folge
von Wogen, den Windungen entsprechend.

Es hat sich bei der Vermessung dieser
Aufnahmen ergeben, daß je näher dem Kometen-
kern desto kürzer die Windungen sind; — je
entfernter vom Kern, umso größer wird der
Abstand von Wellenberg zu Wellenberg in
jedem Schweifstrahl. So dehnen sich, infolge
der Fortbewegung der Materie mit zunehmender
Geschwindigkeit und der rascheren Forlbe-
wegung der dichteren Teile, die Wellen in
die Länge; auf den hier gegebenen Bildern
von weniger als 100000 km bis zu etwa
1V-2 Millionen km Wogenlänge oder Ganghöhe.

Entsprechendes gilt für die seitliche Aus-
buchtung der Windungen, d. h. für die Höhe
l der Wogenberge. Auch sie ist ungefähr pro-
portional dem Abstand vom Kometenkern.

Es ist wohl sicher, daß die Wogenbildung
durch die Rotation des Kernes mit bedingt wird,
und man kann umgekehrt aus der Länge der
Windungen berechnen, in welcher Zeit sich
der Kern des Kometen um sich selbst dreht.

Tafel 12.
Blick in die Milchstraße.

Von diesem Bild kann man keinen stereo-
skopischen Effekt verlangen. Es soll auch
keinen bieten; es soll nur gestatten, ein Stück
der Milchstraße in ihrer Großartigkeit mit beiden
Augen zu überblicken. Deshalb ist auch eine
 
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