Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0017
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tafel 9.

die alle Bahnen schließlich im Zentrum enden

lassen.

Oder man dachte sich die Spiralen ent-
standen durch die Kollision oder den nahen
Vorübergang zweier großer Weltkörper, die ge-
waltige Fluten und Auswürfe in einem oder
beiden hervorriefen. Wir würden dann in den
Spirallinien nicht die Bahnen der Materie,
sondern die Linien sehen, wo die ausge-
schleuderte Materie sich gleichzeitig befindet, die
Isochronen. Die letztere Theorie läßt sich
nur schwer mit der so gut als erwiesenen
Zusammensetzung aus Scharen von Einzel-
sonnen vereinen.

Eine dritte Theorie nähert sich der ersten ;
aber sie basiert auf der beobachteten ungemein
raschen Fortbewegung des ganzen Schwarmes
durch den materieerfüllten Raum, der dabei
die Schar durch seinen Widerstand zur An-
ordnung in Wirbelform zwingt.

Das Bilderpaar habe ich am 71 cm-Reflek-
tor 1909 April 15 und 1910 März 16 aufge-
nommen. Das Bild letzteren Datums steht
links. Norden ist oben.

Tafel 9.
Der Nebel im Orion.

Diese Tafel stellt das gleiche Objekt dar,
wie die Tafel 10 der ersten Reihe, nämlich
den großen Qasnebel im Orion; aber .es
ist am Reflektor aufgenommen, während die
älteren Bilder am Refraktor erhalten waren.
Die Zwischenzeit zwischen den jetzt abgebil-
deten Aufnahmen beträgt etwas über vier Jahre,
da die beiden Platten 1906 November 24 (rechts)
und 1910 Dezember 28 gemacht sind, mit je
30 Minuten Belichtung. Trotz dieser Zwischenzeit
kann man nicht erwarten, sichere Verände-
rungen oder Bewegungen in dieser Nebelwelt
festzustellen, denn auch der Orionnebel, obwohl
von ganz anderer Natur als die Spiralnebel, ist
 
Annotationen