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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0008
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Tafel 4.

Das Stereoskop gestattet, die Kugelgestalt
unseres Trabanten schön zu erkennen. Die
Kugelform tritt bei diesem Paar nur wenig
entstellt hervor. Nur die größere Helligkeit des
Nordwestrandes neben den dunklen Flächen
der Mare stört die Wirkung bei oberflächlicher
Betrachtung ein wenig.

Man wundert sich, wenn man sich in das
Bild vertieft, zu sehen, wie weit in die Ferne
der Blick um die Kugel herumreicht. Das ist
besonders auffallend im Südwesten (links
oben). Im Südosten (rechts oben), wo die
Form der Gebirge in schräger Beleuchtung
den Eindruck besonders malerisch macht,
reizt die Zerrissenheit der Oberfläche zu ein-
gehenderem Studium. Merkwürdig plastisch
tritt die Kette des Apennin und des Kaukasus
hoch aus den Ebenen hervor, deren tiefe Lage
auch sonst überraschend wirkt; besonders
beim Mare Crisium (am linken Rande). Das
„kartographische" Strahlensystem des Tycho
übertreibt die Plastik der Südhemisphäre.

Tafel 4.
Mondlandschaft.

Das Bild ist nicht ganz gelungen. Die
beiden Originalplatten*), nach denen die Ver-
größerungen für das Stereoskopbild hergestellt
sind, sind in der Durcharbeitung des Details
sehr verschieden. Trotzdem wird das Bild,
beim Eingehen in die Einzelheiten, den Be-
schauer durch die Plastik der Gebirgswelt
fesseln und erfreuen. Der Maßstab ist etwa
5 km auf den Millimeter. Süden ist oben,
Westen links.

Die Mitte der Gegend liegt im Ringgebirge
Werner, das in 3° westlicher Länge und 28°
südlicher Breite des Mondes, also südlich von
der Mitte der Mondscheibe zu suchen ist. Es
ist zunehmender Mond, die Sonne scheint von

*) Dieselben wie in der i. Serie.
 
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