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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0015
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Tafel 8.

um uns von dort her zu erreichen. Es ist
bei dieser Kiesenentfernung kein Wunder, daß
man bei einem Jahre Zwischenzeit keinen
stereoskopischen Eindruck des Gebildes er-
hält. Es möchte hunderte von Jahren dauern,
bis sich ein solcher erzielen lassen würde.
Das erleben wir leider nicht.

Ob es unsere Platten überdauern?

Tafel 8.

Der Spiralnebel in den Jagdhunden.

Dieser berühmte Spiralnebel, M. 51, be-
findet sich am Himmel am Rand des Bildes
der Jagdhunde, ganz nahe beim Schwanzstern ij
des großen Bären. Die, wie wir von anderen,
schräg gesehenen Nebelflecken wissen, ganz
flach aus zwei Armen gewundene Spirale
liegt quer zur Sehlinie, so daß wir sie fast
unverzerrt von Perspektive betrachten können.
Der Nebel hier ist eigentlich ein Doppelgebilde.
In einigem Abstand vom Kern des Haupt-
nebels (4'/a Bogenminuten) findet sich oben
ein zweiter Nebelfleck, der vielleicht physisch
mit dem ersten verknüpft ist. Eine Windung
der Hauptspirale streift dieses Nebelgebilde.
Aber doch ist der Zusammenhang kein inniger.
Der Arm des Hauptnebels setzt sich hinter
dem Nebennebel weiter fort und wird durch
denselben etwas abgelenkt. Trotzdem hat
man den Eindruck der Zufälligkeit. Aber man
beobachtet bei mehreren hervorragenden Ob-
jekten dieser Gattung das Vorkommen zu
zweien und zu dreien.

Die Spiralstruktur dieses Nebelflecks ist
in mäßigen Fernrohren recht gut dem Auge
sichtbar. Bei dunklem Himmel habe ich die
Spirale mit Leichtigkeit in meinem relativ kleinen
Reflektor bewundert. Trotzdem hat erst Lord
Rosse mit seinem Riesenteleskop um 1850
die Form erkannt. Es war das erstemal, daß
man die Figur der Spirale bei diesen Nebel-
flecken feststellte, und heute weiß man durch
 
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