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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0006
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Tafel 2.

nommen. Die Zwischenzeit ist also 14 Jahre.
Aus der gemessenen Raumtiefe im stereo-
skopischen Bild folgt eine seitliche Verschiebung
von 19,6 Bogensekunden gegen den Grund
der fernen Sterne, im Positionswinkel 191°.
Das gibt eine jährliche Fortbewegung von
1,4 Bogensekunden fast gegen Süden; d. i.
nach rechts auf den Bildern. Der bewegte Stern
rückt also immer mehr von seinem Nachbar
weg, nach rechs hin. Das linke Bild ist das
später aufgenommene.

Die Originale sind hier fünfeinhalbfach
vergrößert. So entsprechen 47 Bogensekunden
einem Millimeter.

Tafel 2.
61 Cygni.

Der „61 Cygni" genannte Stern, am Himmel
ungefähr 8° südöstlich vom Deneb, dem hellsten
Sterne des Sternbildes Cygnus, zu finden, er-
scheint auf dem Bilde in der Mitte als große
birnenförmige Scheibe. Es ist ein heller Doppel-
stern und die Bilder der beiden Komponenten,
die von der 5. und 6. Größe sind, sind zu
großen Scheiben gewachsen und dadurch zu-
sammengeflossen. Doch sieht man, daß der
eine Stern des Paares etwas stärker ist als
der andere.

Bei der Sternphotographie wachsen alle
länger belichteten oder hellen Sterne zu größe-
ren Scheiben aus, infolge der ungenügenden
Korrektion der Linsen und der optischen Rauheit
ihrer Glasflächen. Das ist nicht zu vermeiden.

Auf den ersten Blick erkennt man nun,
wie das Sternpaar weit vor dem fernen Grund
der schwachen Sterne frei im Räume schwebt,
und zwar beide Sterne gemeinsam. Es müssen
also zusammengehörige, physisch verbundene
Sterne sein.

Dieses Sternpaar bewegt sich mit großer
scheinbarer Geschwindigkeit über den Sternen-
 
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