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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0018
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Tafel 10.

sehr weit entfernt: wohl über 450 Lichtjahre,
d. h. über 4000 Billionen km. Das Gebilde
muß daher auch unfaßbare Ausdehnung be-
sitzen. Von der Hauptwoike in der Mitte bis
zu der kleinen Wolke am oberen Rand des
Bildes, ist es im Raum wohl halb so weit, als
von unserer Erde bis zum Stern 61 Cygni,
unserem Nachbarfixstern, also vielleicht 40 Bil-
lionen km.

Man kann sich daher nur sehr schwer
eine Vorstellung von dem gewaltigen Gewoge
machen, das, wie uns das Prisma lehrt, aus
einem leuchtenden Gasgemisch von Wasser-
stoff, Helium, Nebulium und anderen auf der
Erde bis jetzt unbekannten Stoffen besteht.

Der Blick auf die feinen Schlieren und
VVoikenbildungen des Nebels, dann in den
aufgebrochenen Hohlraum im südlichen Teil
(unten), ebenso wie auf die wunderbaren
Draperien in dem kleineren nördlichen Nebel
wird durch keinen zweiten am Himmel in gleich
fesselnder, die Phantasie anregender Weise
gebannt. Man staunt auf die Wunder der
Bewegung so ausgedehnter Massen, die die
Natur hier spielend zum Aufbauen oder Zer-
stören von Welten bearbeitet.

Tafel io.

Komet Morehouse.

(November 16.)

Dieser Komet (1908 c) war wohl der inter-
essanteste der letzten Jahrzehnte. Obwohl er
dem bloßen Auge keinen besonderen Eindruck
machte, als er im Herbst 1908 am Abend-
himmel schimmerte, lieferte er der Platte so
lehrreiche und schöne Aufnahmen, wie kein
zweiter. Besonderes Interesse erregten die
schraubenförmigen Wogen in seinen Schweifen,
die ein packendes Bild darbieten; ein wunder-
bares Wellensystem leuchtender Materie, in
dem die Wellenstrahlen, bald sich durch-
 
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