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Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0007
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Tafel 3.

himmel. |edes Jahr etwas über 5 Bogcn-
sekunden. Hier eilen also zwei Sterne ge-
meinsam durch den Himmelsraum. Insofern
bildet diese Tafel ein Gegenstück zu der
vorigen, worauf der eine Stern rasch seinen
Nachbar passiert.

Die beiden Aufnahmen von 61 Cygni
liegen 4,8 Jahre auseinander, da ich die Bilder
1901 August 21 (links) und 1906 Mai 23 mit dem
41 cm-Refraktor genommen habe. Die Originale
sind fünffach vergrößert, so daß hier einem
Millimeter etwa 9 Bogensekunden der Sphäre
entsprechen. In der Zwischenzeit von 4,8Jahren
hat sich das Pärchen um 25 Bogensekunden be-
wegt. Diese große Verschiebung läßt die Sterne
soweit nach vorne vor die übrigen heraustreten.

In der Tat entspricht die große Bewegung
einer relativ geringen Entfernung von uns. Ist
es doch dieses Sternpaar, an welchem dem
großen Bessel zum ersten Male eine strenge
Bestimmung einer Fixsternentfernung gelungen
ist (1840). Zehn Lichtjahre (95 Billionen km)
ist der ungefähre Abstand der beiden Sterne
von uns. Der Anblick ist also auch physisch
berechtigt. Wir müßten das Paar nahe bei
uns und weit vor den hunderte von Licht-
jahren entfernten Sternen des Grundes er-
blicken, wenn wir groß genug wären und
unsere beiden Augen ein paar Billionen Kilo-
meter von einander abständen.

Tafel 3.

Die Mondkugel.

Die beiden Bilder des Mondes sind am
71 cm-Reflektor 1909 März 5 (9«) und 1909
April 4 (927)* mit halber Oeffnung und '/« Se-
kunde Belichtung auf Diapositivplatten auf-
genommen. Süden ist oben, Osten ist rechts.
Das spätere Bild steht rechts. Der Mond ist
noch im Zunehmen begriffen, aber schon fast
voll beleuchtet.

*) Alle Zeitangaben in mittlerer Ortszeit-
 
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