Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wolf, Max
Stereoskopbilder vom Sternhimmel (2. Serie) — Leipzig, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14808#0012
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tafel 6.

Zwei nacheinander aufgenommene Bilder,
im Stereoskop betrachtet, lassen dann den
Bildpunkt des Planeten freischwebend vor die
Sternspuren hervortreten.

Auf diesem Weg hat man viele schwache
Kometen und Planeten wiedergefunden, indem
man die Gegend, wo man den Körper ver-
mutete , mit seiner berechneten Bewegung
photographierte. Der Halley'sche Komet wurde
bei seiner Wiederkehr im September 1909 auf
diese Weise erhascht, ebenso wie auch die
neuen Monde des Jupiter und des Saturn.

Auf den hier gegebenen Bildchen ist der
interessante Planetoid der Jupitergruppe „Pa-
iroclus" gesucht und wiedergefunden worden.
Zwischen den Strichlein, die die Sterne ge-
zogen, erkennt man in der Mitte des Bildes
das minutiöse Scheibchen des fernen Planeten.

Die beiden Bilder sind 1909 Januar 26
von 828 bis 912 und von 92P bis 100!> (links)
am 71 cm-Reflektor gewonnen. Der Planet
war nahezu 15. Größe und seine Spur würde
bei ruhenden Sternen wohl so schwach ge-
wesen sein, daß man sie kaum gesichtet hatte.
So wurde der Bildpunkt relativ hell; und mit
Hülfe des Stereoskopes konnte er auf den
ersten Blick gesehen werden.

Tafel 6.
Uranus.

Der zweitäußerste Planet unseres Sonnen-
systemes bildet das Objekt dieser Tafel. An
dem Planeten selbst ist nichts Besonderes zu
sehen; die Zacken rühren von der Beugung
des Lichtes an den Trägern des Diagonal-
spiegels des Reflektors her. Aber sehr schön
sieht man, wie der Planet, dank seiner Fort-
bewegung vor den Fixsternen, frei im Raum
zu schweben scheint.

Und er schwebt nicht allein, sondern seine
beiden Trabanten, der Oberon und die Titania
begleiten ihn. Den einen sehen wir näher,
 
Annotationen