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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 26.1932

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Novotny, Fritz: Das Problem des Menschen Cézanne im Verhältnis zu seiner Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.14167#0312
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FRITZ NOVOTNY.

form in der Kunst Cezannes (von welchem bei Ortega nicht gesprochen
wird). An sich aber vermag Ortegas Begriff der enthumanisierten
Kunst jenes Problem des „Außermenschlichen" bei Cezanne gar nicht
zu umfassen. Was Ortega eine vom „Menschlichen" befreite Kunst
nennt (s. z. B.: „Expressionismus, Kubismus usw. waren Versuche in
dieser Richtung. Von der Darstellung der Dinge ist man zur Darstel-
lung der Ideen übergegangen: Der Künstler verschließt die Augen vor
der äußeren Welt und wendet den Blick auf die subjektiven Landschaf-
ten seiner Seele." a. a. O. S. 145), deckt sich im allgemeinen mit dem
Begriff der abstrakten Kunst, also mit naturferner Darstellungsart. Daß
aber damit nicht die letzte und eigentliche Form des „Außermensch-
lichen" verbunden ist: die Verleugnung des schaffenden Subjekts, son-
dern am Resultat Cezannes gemessen das Gegenteil, wurde oben zu zei-
gen versucht (s. S. 117 ff. und 131 ff.). Darum wird von den Entschei-
dungsgründen Ortegas das Problem Cezannes gar nicht berührt.
 
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