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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 33.1939

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Hartlaub, Gustav Friedrich: Hans von Marées und die Überlieferung: zu Leopold Zieglers neuesten Werken
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https://doi.org/10.11588/diglit.14216#0028

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G. F. HARTLAUB

siert; aber der Künstler hat diesen Zustand wieder aufgehoben und
er hat uns schließlich Fragmente überlassen, so wie auch in der
Kunst eines Cezanne etwas Fragmentarisches und Ungelöstes geblieben
ist. Dies mußte wohl sein — und wenn dies im Grunde metaphysische
Müssen sich sogar vielleicht in krankhaften Hemmungen des Malers
niederschlug, so verhalten sich diese persönlichen Hemmungen zu ihrem
objektiven Schicksalshintergrund kaum viel anders, als Hölderlins und
Nietzsches Wahnsinn zu dem tragischen Müssen, welches gewaltiger
war als ihre Krankheit und diese gleichsam nur in sich beschloß.

Apollons letzte Epiphanie, wenn es denn eine war, geschah im
eisernen Zeitalter. Fast mußte sie ihr Gefäß zersprengen. Nur ein
Ringen, Ersehnen, Versprechen konnte sie sein —, ein Traum, kein
glückhaftes Verweilen.
 
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