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BESPRECHUNGEN
des künstlerischen Gewissens und der Ehrfurcht dem Kunstwerk gegenüber größer
geworden. Nicht dem Gemälde, wohl aber der Plastik und Architektur gegenüber.
Vielleicht könnte eine Beschäftigung mit dem Wissen und Können dieser alten
Stecher manchen unserer Kunsthistoriker nachdenklich machen gegenüber unserer
modernen Photographie und ihn veranlassen, sie in gewissen Fällen doch wieder
häufiger durch eine graphische Darstellung zu ersetzen.
Schwerin. Margarete Riemschneider-Hoerner.
Günther Müller: Schicksal und Saelde; der Mensch im irdischen
Geheimnis. Otto Müller Verlag, Salzburg-Leipzig 1939.
Obwohl es sich nicht um eine kunstwissenschaftliche Veröffentlichung welcher
Art auch immer handelt, seien die Leser dieser Zeitschrift doch mit Nachdruck auf
diese höchst eigenartige literarische Erscheinung aufmerksam gemacht. Der
Germanist Günther Müller legt hier ein auf wissenschaftlicher Einsicht, künst-
lerischer Empfänglichkeit und nachdenklicher Besinnlichkeit aufgebautes Bekenntnis
vor. Das nicht ganz leicht lesbare Buch regt zu eigenen Überlegungen in ähnlichen
Richtungen mannigfach an. Schade ist, daß der sehr interessante Holzschnitt aus
dem XVI. Jahrhundert, der eine Veranschaulichung des Cusanischen Weltbildes
darstellen soll (was man sich im einzelnen ausgedeutet wünscht), nur als Schutz-
umschlag, nicht aber als Bildtafel im Text selbst wiedergegeben ist.
Karlsruhe (Baden). Emil Kast.
BESPRECHUNGEN
des künstlerischen Gewissens und der Ehrfurcht dem Kunstwerk gegenüber größer
geworden. Nicht dem Gemälde, wohl aber der Plastik und Architektur gegenüber.
Vielleicht könnte eine Beschäftigung mit dem Wissen und Können dieser alten
Stecher manchen unserer Kunsthistoriker nachdenklich machen gegenüber unserer
modernen Photographie und ihn veranlassen, sie in gewissen Fällen doch wieder
häufiger durch eine graphische Darstellung zu ersetzen.
Schwerin. Margarete Riemschneider-Hoerner.
Günther Müller: Schicksal und Saelde; der Mensch im irdischen
Geheimnis. Otto Müller Verlag, Salzburg-Leipzig 1939.
Obwohl es sich nicht um eine kunstwissenschaftliche Veröffentlichung welcher
Art auch immer handelt, seien die Leser dieser Zeitschrift doch mit Nachdruck auf
diese höchst eigenartige literarische Erscheinung aufmerksam gemacht. Der
Germanist Günther Müller legt hier ein auf wissenschaftlicher Einsicht, künst-
lerischer Empfänglichkeit und nachdenklicher Besinnlichkeit aufgebautes Bekenntnis
vor. Das nicht ganz leicht lesbare Buch regt zu eigenen Überlegungen in ähnlichen
Richtungen mannigfach an. Schade ist, daß der sehr interessante Holzschnitt aus
dem XVI. Jahrhundert, der eine Veranschaulichung des Cusanischen Weltbildes
darstellen soll (was man sich im einzelnen ausgedeutet wünscht), nur als Schutz-
umschlag, nicht aber als Bildtafel im Text selbst wiedergegeben ist.
Karlsruhe (Baden). Emil Kast.