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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 33.1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.14216#0375

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Soeben erschien:

DIE REDE ALS KUNST

von

MAX DESSOIR

120 Seiten. Geheftet RM 3.—, Leinen RM 4.20.

Man kann nicht groß genug von der Rede denken. Sie hat sich im Leben
der Menschheit als eine Macht sondergleichen erwiesen. Die gewaltigsten ge-
schichtlichen Ereignisse sind von Reden eingeleitet oder doch begleitet worden.

Indessen stellt die Rede nicht nur ein Zweckding, sondern auch ein Kunst-
ding dar. Das Buch erörtert daher das Gefüge und die Stilmittel des rednerischen
Wortkunstwerkes, indem es dieses vor allem gegen die Dichtkunst abgrenzt.
Die Rede hat eine Kunstform, sofern sie durch eine innere Notwendigkeit zu-
sammengehalten wird, und das Reden ist eine Kunstübung, sofern der Redner
nicht anders wirken will, als wie er selber ist.

Im zweiten Abschnitt des Buches werden die Gattungen und Arten der Rede
behandelt. Als Hauptbeispiele einer bekennenden Rede treten die Predigt
und die politische Volksrede in den Vordergrund. Über die belehrende
Rede entwickelt der Verfasser eine Anschauung, die in fünfzig Jahren des
Lernens und Lehrens an deutschen Universitäten gewonnen wurde. Das Kapitel
über die verhandelnde Rede schildert die wissenschaftliche Erörterung,
die Redekunst vor Gericht, die parlamentarische Debatte und das gesellige Ge-
spräch. Zuletzt wird die werbende Rede dargestellt: ihr Feld ist die Wirt-
schaft. Daran schließen sich Ausführungen über die Klein-Rhetorik des Alltags,
z. B. die Conference und die Tischrede.

Der letzte Teil des Buches „Das Werden und Wirken der Rede" hat es
mit dem Redner und Hörer zu tun. Was zum Redner gehört, was Begabung
ist und was erlernt werden kann, wird bis in die Einzelheiten festgestellt. Den
Abschluß bildet die Analyse des Hörers, sowohl des einzelnen als auch einer
Hörerschaft. — Die Weltkraft der Rede ist unermeßlich. In der Tat: Man
kann nicht groß genug von der Rede denken.

ERNST REINHARDT VERLAG / MÜNCHEN
 
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