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Zeitschrift für christliche Kunst — 19.1906

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Falke, Otto von: Wiener Grubenschmelz des XIV. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.4095#0214

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325 1906. t- ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 11. 326

Maria deutet, die als inschriftlich beglaubigte

das vorhandene Grubenschmelzciborium gelten

Stiftung des Propstes Stephan von Sierndorf

zu lassen.

sich noch im Stiftsschatz befindet.10) Von

Die Beweise, welche die Wahrscheinlich-

dieser Patene, auf die ich später zurückkomme,

keit der Identität zur Sicherheit erheben und

ist aber in der Chronik mit keinemWort die Rede.

die zugleich feststellen, daß derselbe Wiener

Die Aufklärung _ Goldschmied, der

ist sehr einfach. Man



die Ergänzung des

muß sich nur daran

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Verduner Altars aus-

erinnern, daß die



führte, auch der Ver-

Tafel des Meisters



fertigerdesCiboriums

Nicolaus, die vor dem

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war, müssen wir den

Brande den Ambo

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besonderen Eigen-

am Lettner geziert

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schaften des Cibo-

hatte, bei der bis

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riums selbst ent-

zum Jahre 1329
währenden Wieder-

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nehmen.

Einen sicheren

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herstellung zu einem

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Ausgangspunkt ge-

Altaraufsatz in Form

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ben uns die Arbeiten

eines Triptychons

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dieses Goldschmieds

umgebaut und er-

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am Verduner Altar.

weitert worden war.11)

' <&. »Uli

Schon dessen erste

Da bei dieser Neu-

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Herausgeber, Jos.

aufstellung auf dem

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Arneth und G. Hei-

Kreuzaltar auch die
Außenseiten sichtbar

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der, haben richtig er-
kannt, daß ü von den

wurden, erhielten sie

5L großen Schmelz-

einenSchmuck durch

HSNpfl

platten eine Zutat

Temperagemälde,

ll li lifl

des Ergänzers aus

deren Mittelstück

1 p '*

den Jahren 1322 bis

die Krönung

11

1329 sind. Sie bilden

Maria darstellt. Das

die zwei an die mitt-

ist „Unser Frauen

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lere Bilderreihe des

Bildt mitten darein



Altars unmittelbar

in der Eeren." Man

i smmKm^mKmm ■> 11 I j 0 qJKKhHmBiE

anschließenden Ver-

braucht dem Wort-

"-' *i^: cU v "\ + ■- ■ */£■*" '&L&iij2±!tj£r- B

tikalreihen und ent-

laut der Chronik



halten denTod Abels,

nicht den geringsten

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den Judaskuß, den

Zwang anzutun.wenn

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Tod Abners einer-

man den Zusatz über



seits, den Sündenlall,

das Marienbild auf

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die Kreuzabnahme

diese Bemalung der

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Christi und die Ab-
nahme des Königs

Tafel und nicht auf

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dasCiborium bezieht.



von Jericho vom Gal-

Damit fällt also ' ung ' gen andererseits.12)

jedes Hindernis, die Drexler hat das

durch die Chronik gegebene Datierung auf

neuerdings zwar wieder bestritten oder doch

die Jahre zwischen 1322 und 1329 für

angezweifelt, aber gerade seine vortrefflichen

'O) List-Drexler, o. c. Taf. VII.

Lichtdrucktafeln bringen den großen Unter-

n) Das berichten auch die damals zugefügten

schied zwischen den romanischen und den

SchlulSzeilen der Stifterinschrift des Altares: „Christo
milleno ter centeno vigenono prepositus Stephanus
de Syrendorf generatus hoc opus auratum tulit huc

gotischen Bildern ganz unverkennbar zutage.
Der Wiener Meister von 132(1 hat sich sicht-

tabulis renovatum ab crucis altari de structura tabulari,

ll) Drexler-Strommer, Der Verduner Altar<,

qu<" prius annexa fuit ambonique reflexa."

Taf. 22, 23, 24, 28, 29, 30.
 
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