150 Chronik.
Chigi betreffend. Seinen Ruf begründete Gey- für die Villa Madonna zu ergänzen versucht, und
müller mit dem 1875 erschienenen Werke über von deneu er jene selbst auf die Kupferplatten
die ursprünglichen Entwürfe für S. Peter in Rom. übertragen hat, lassen zugleich seine hohe künst-
Zum ersten Male gab er an dieser Stelle und lerische Begabung erkennen. Bramante und Ba-
nochmals 1891 in einem Vortrage im Royal In- fael, als die beiden größten Meister der baulichen
stitute of British Architects, dem er als korre- Wiedergeburt Italiens, hat er mit warmer Hin-
spondierendes Mitglied angehörte, eine auf gründ- gebung behandelt, und in den Zuweisungen an
liehet- Kenntnis der Denkmäler beruhende Wür- diese beiden ist er manchmal vielleicht zu weit
digung des Bramante und gegangen. Die Zahl der
seiner Schulen in Mailand r—-----------1 Bauwerke in Mailand und
und in Rom. Er erkannte, der Lombardei, welche
daß auf die Entwürfe Bra- 7 auf Bramante oder dessen
mantes für S. Peter zwei unmittelbare Einwirkung
Bauwerke bestimmend '^mMS zurückgeführt werden
eingewirkt hatten, S. Lo- dürfen, ist zu beschrän-
renzo in Mailand auf die ken. Die Cancellaria in
zentrale Planbildung und wT Rom, die freilich schon
Aibertis Kirche S.Andrea '-'mmF^^. vor Geymüller als ein
in Mantua auf das System Zmm- J^^^^ Werk des Bramante galt,
des Inneren. Gleich zu fcfe^ hat Gnoli (Archivio sto-
Beginn seiner Forschun- rico dell'arte 1892) mit
gen war er so glücklich I , triftigen Gründen diesem
gewesen, einen überaus abgesprochen. Sehr an-
wichtigen baugeschicht- l'echtbar ist Geymüllers
liehen Fund zu machen, Zuweisung der Villa Far-
einen der ersten Grund- IHmH nesina an Rafael; mit
risse Bramantes, in wel- § ':' Becht hat Bedford (Jour-
chem auch die altchrist- Bk Jäk nal of the Boyal Institute
liehe Basilika und der of British Architects 1902)
von Bernardo Rossellino IHBBBBHBBHBPM^hhhhbbhb die Überlieferung wieder-
begonnene neue Chor hergestellt, die Peruzzi
eingetragen waren. Gey- // als den Architekten des
müller verfolgt die Ge- f Q£a—> /? ^ // Baues bezeichnet. Den-
schichte des Baues der V. /f. /^>^t^(y^^V^A^^^-<^>^-^ noch bleibt die von Gey-
Peterskirche bis zum Tode /f I müller gegebene Charak-
Rafaels und faßt die Er- (/ / teristik in ihren großen
gebnisse seiner Forschun- / Zügen bestehen, und ihm
gen zuletzt in einem J gebührt jedenfalls das
Grundriß zusammen, in Verdienst, daß er das ge-
welchem er die Anteile aller Architekten, die an samte wissenschaftliche Material, welches die
S. Peter tätig waren, durch Farben kenntlich Denkmäler und die Handzeichnungen darbieten,
macht. Die Absicht, die Tätigkeit des Michelangelo zusammengestellt, hat.
und des Maderna in gleicher ausführlicher Weise In dem Werke J.P. Richters über die Schriften
zu behandeln, hat er nicht mehr verwirklicht. Nach des Lionardo da Vinci bearbeitete Geymüller im
Vollendung dieses Werkes folgte 1884 ein anderes II. Bande die architektonischen Zeichnungen und
über Rafael als Architekt, welches wiederum von Schriften desselben. In zwei Gelegenheitsscbriften
dessen Handzeichnungen ausgeht. Die Wieder- behandelte er die Zeichnungen des Fra Giocondo
herstellungen, durch welche Geymüller die Ent- und die Aufnahmen von Architekten des 16. Jahr-
würfe Bramantes für die Peterskirche und Rafaels hunderts nach antiken Baudenkmälern der Stadt
Chigi betreffend. Seinen Ruf begründete Gey- für die Villa Madonna zu ergänzen versucht, und
müller mit dem 1875 erschienenen Werke über von deneu er jene selbst auf die Kupferplatten
die ursprünglichen Entwürfe für S. Peter in Rom. übertragen hat, lassen zugleich seine hohe künst-
Zum ersten Male gab er an dieser Stelle und lerische Begabung erkennen. Bramante und Ba-
nochmals 1891 in einem Vortrage im Royal In- fael, als die beiden größten Meister der baulichen
stitute of British Architects, dem er als korre- Wiedergeburt Italiens, hat er mit warmer Hin-
spondierendes Mitglied angehörte, eine auf gründ- gebung behandelt, und in den Zuweisungen an
liehet- Kenntnis der Denkmäler beruhende Wür- diese beiden ist er manchmal vielleicht zu weit
digung des Bramante und gegangen. Die Zahl der
seiner Schulen in Mailand r—-----------1 Bauwerke in Mailand und
und in Rom. Er erkannte, der Lombardei, welche
daß auf die Entwürfe Bra- 7 auf Bramante oder dessen
mantes für S. Peter zwei unmittelbare Einwirkung
Bauwerke bestimmend '^mMS zurückgeführt werden
eingewirkt hatten, S. Lo- dürfen, ist zu beschrän-
renzo in Mailand auf die ken. Die Cancellaria in
zentrale Planbildung und wT Rom, die freilich schon
Aibertis Kirche S.Andrea '-'mmF^^. vor Geymüller als ein
in Mantua auf das System Zmm- J^^^^ Werk des Bramante galt,
des Inneren. Gleich zu fcfe^ hat Gnoli (Archivio sto-
Beginn seiner Forschun- rico dell'arte 1892) mit
gen war er so glücklich I , triftigen Gründen diesem
gewesen, einen überaus abgesprochen. Sehr an-
wichtigen baugeschicht- l'echtbar ist Geymüllers
liehen Fund zu machen, Zuweisung der Villa Far-
einen der ersten Grund- IHmH nesina an Rafael; mit
risse Bramantes, in wel- § ':' Becht hat Bedford (Jour-
chem auch die altchrist- Bk Jäk nal of the Boyal Institute
liehe Basilika und der of British Architects 1902)
von Bernardo Rossellino IHBBBBHBBHBPM^hhhhbbhb die Überlieferung wieder-
begonnene neue Chor hergestellt, die Peruzzi
eingetragen waren. Gey- // als den Architekten des
müller verfolgt die Ge- f Q£a—> /? ^ // Baues bezeichnet. Den-
schichte des Baues der V. /f. /^>^t^(y^^V^A^^^-<^>^-^ noch bleibt die von Gey-
Peterskirche bis zum Tode /f I müller gegebene Charak-
Rafaels und faßt die Er- (/ / teristik in ihren großen
gebnisse seiner Forschun- / Zügen bestehen, und ihm
gen zuletzt in einem J gebührt jedenfalls das
Grundriß zusammen, in Verdienst, daß er das ge-
welchem er die Anteile aller Architekten, die an samte wissenschaftliche Material, welches die
S. Peter tätig waren, durch Farben kenntlich Denkmäler und die Handzeichnungen darbieten,
macht. Die Absicht, die Tätigkeit des Michelangelo zusammengestellt, hat.
und des Maderna in gleicher ausführlicher Weise In dem Werke J.P. Richters über die Schriften
zu behandeln, hat er nicht mehr verwirklicht. Nach des Lionardo da Vinci bearbeitete Geymüller im
Vollendung dieses Werkes folgte 1884 ein anderes II. Bande die architektonischen Zeichnungen und
über Rafael als Architekt, welches wiederum von Schriften desselben. In zwei Gelegenheitsscbriften
dessen Handzeichnungen ausgeht. Die Wieder- behandelte er die Zeichnungen des Fra Giocondo
herstellungen, durch welche Geymüller die Ent- und die Aufnahmen von Architekten des 16. Jahr-
würfe Bramantes für die Peterskirche und Rafaels hunderts nach antiken Baudenkmälern der Stadt