DOI Artikel:
Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0208
196
5. Rekonstruktion.
So hat sich der zierliche Rundbau Schritt für Schritt, von den Stufen bis unter
die Sima, wiederherstellen lassen, und wir haben nicht nur seinen ersten Grundriß und
Schnitt in Abb. 22 u. 24 zeichnen kön-
nen' son^ern auch, außer der neuen
geometrischen Ansicht iD Abb. 23,
r^--','-:;.K#s^ die zum Abgreifen der Maße größer
auf Tafel II wiedergegeben ist, noch
ein vollständiges Architektur-
Modell in 1:25 angefertigt. Es
ist photographisch in Abb. 25 re-
produziert und bringt in seiner
plastischen Wirkung die fein abge-
wogenen Verhältnisse aller Teile und
die bei den späteren Rundbauten nicht
wieder erreichte Harmonie des Ganzen
überraschend zur Geltung. Dieser Ein-
druck wird weder durch das schwere
Gebälk beeinträchtigt, noch durch die
unregelmäßige Triglyphenanordnung.
Die letztere ist überraschenderweise
kaum störend, jedenfalls viel weniger
wahrnehmbar als bei einem oblongen
Gebäude. Ergänzt sind an dem Mo-
dell nur die Sima mit den Wasser-
speiern und das Dach mit dem Knauf,
beides bestand wahrscheinlich aus
Terrakotta und würde dann gänzlich
untergegangen sein. Auch die Tür
ist nur schematisch angedeutet, die
unwahrscheiuliehen Fenster blieben
ganz fort.
An Stelle des wenig widerstands-
fähigen Gipsmodells ist hier — wohl
zum erstenmal bei antiken Bauten
— die neue Herstellung aus Holz
und Papier getreten, die nicht nur
den weitesten Transport gestattet,
sondern auch die kalkige Wirkung
des toten Gipses vermeidet. Wir
möchten sie den Fachgenossen, ins-
besondere auch den Museumsvor-
ständen zu freundlicher Beachtung
Abbildung 24. empfehlen, gewährt sie doch die Mög-
Schnitt durch Peristyl und Cellawand (1:30). lichkeit, nunmehr die Modelle der
5. Rekonstruktion.
So hat sich der zierliche Rundbau Schritt für Schritt, von den Stufen bis unter
die Sima, wiederherstellen lassen, und wir haben nicht nur seinen ersten Grundriß und
Schnitt in Abb. 22 u. 24 zeichnen kön-
nen' son^ern auch, außer der neuen
geometrischen Ansicht iD Abb. 23,
r^--','-:;.K#s^ die zum Abgreifen der Maße größer
auf Tafel II wiedergegeben ist, noch
ein vollständiges Architektur-
Modell in 1:25 angefertigt. Es
ist photographisch in Abb. 25 re-
produziert und bringt in seiner
plastischen Wirkung die fein abge-
wogenen Verhältnisse aller Teile und
die bei den späteren Rundbauten nicht
wieder erreichte Harmonie des Ganzen
überraschend zur Geltung. Dieser Ein-
druck wird weder durch das schwere
Gebälk beeinträchtigt, noch durch die
unregelmäßige Triglyphenanordnung.
Die letztere ist überraschenderweise
kaum störend, jedenfalls viel weniger
wahrnehmbar als bei einem oblongen
Gebäude. Ergänzt sind an dem Mo-
dell nur die Sima mit den Wasser-
speiern und das Dach mit dem Knauf,
beides bestand wahrscheinlich aus
Terrakotta und würde dann gänzlich
untergegangen sein. Auch die Tür
ist nur schematisch angedeutet, die
unwahrscheiuliehen Fenster blieben
ganz fort.
An Stelle des wenig widerstands-
fähigen Gipsmodells ist hier — wohl
zum erstenmal bei antiken Bauten
— die neue Herstellung aus Holz
und Papier getreten, die nicht nur
den weitesten Transport gestattet,
sondern auch die kalkige Wirkung
des toten Gipses vermeidet. Wir
möchten sie den Fachgenossen, ins-
besondere auch den Museumsvor-
ständen zu freundlicher Beachtung
Abbildung 24. empfehlen, gewährt sie doch die Mög-
Schnitt durch Peristyl und Cellawand (1:30). lichkeit, nunmehr die Modelle der