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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0224
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Das Auffallendste bei unserem Bauwerk bleibt der Umstand, daß wir zwar den
ganzen Pronaos, bzw. die Prostasis mit Stylobat, Säulen, Kapitellen, Architraven, Me-
topen, Hängeplatten besitzen — es fehlen nur die Triglyphen und das aufsteigende
Giebelgeison —, daß aber keine einzige Quader des aufgehenden Mauerwerks, weder der
Längseiten noch der Tür- und Hinterwand, zum Vorschein gekommen ist, desgleichen
kein Stück des Wandgebälkes. Der Bau bietet uns nach wie vor nur das Bild einer Vor-
halle. Man wird diesen Umstand kaum anders erklären können, als daß das Material

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Abbildung 32. Rekonstruktion des Rechteckbaues (1 : 50).
Ergänzt sind die Triglyphen, der Giebel mit Sima und Akroterien, die Gellawand.

seiner Wände bei einem andern Gebäude Verwendung gefunden habe, und darf an seinen
Nachfolger am Orte denken, falls in der Nähe keine anderen passenden Fundamente
existieren sollten.

Letzteres wird im folgenden Abschnitte untersucht, hier bleibt nur noch die Tat-
sache zu betonen, daß der Fundamentbau des Sikyonthesauros einmal die vollständigen
Reste der abgebrochenen Tholos enthält, vom Fundament und Stylobat bis hinauf zum
Geison, vom Unterlager des Orthostats bis zum Abschluß der Cellawand, und zum an-
 
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