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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 24.1899

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Heft 3
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Wilhelm, Adolf: Nachträge zu der sogenannten Hetäreninschrift aus Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.39817#0355
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NACHTRÄGE ZU DER SOGENANNTEN HETÄRENINSCHRIFT
AUS PAROS

Leider ist mir, als ich meine gleich nach Pernices und Maass
Veröffentlichungen in Angriff genommene, dann Jahre lang
liegen gebliebene Abhandlung (oben 1898 S. 409 ) für den
Druck fertigstellte, nicht gegenwärtig gewesen, dass mittler-
weile auch Wilhelm Schulze,Gotting, geh Anz. 1896 S. 254,1
die Hetäreninschrift als 'fälschlich sogenannt ’ bezeichnet hatte.
Seine Deutung von ιερής als Femininum gleich βασιλής in P.
Kretschmers Vaseninschriften S. 140. 1 86 vermag ich mir al-
lerdings nicht anzueignen ; meine Auffassung der Worte καί
Σοιστρ.υς ιερής wird dadurch bestätigt, dass sich nunmehr auch
der früher dunkle Name der Priesterin aufzuklären scheint.
Der Abklatsch,auf den ich bei meiner Lesung der schwierigen
Stelle angewiesen war, zeigte mir und anderen in Σοιστρ.υς
an drittletzter Stelle nicht das zu erwartende Omikron, sondern
einen Buchstaben wie Λ. Nun berichtet mir aber freundlichst
Herr Dr. Idiller von Gärtringen, dass er auf dem Steine bald
ΡλΥ bald P°Y bald PAY sehe; da geändert sei, werde Farbe
die Lesung berichtigt haben. Wolters glaubt auf dem Stein
Omikron deutlich, in dem dreieckigen Zeichen nur täuschende
Verletzung zu erkennen. Demnach ist die Lesung Σοιστροΰς
nicht länger zu bezweifeln, und wie lernen wieder einmal,
dass ein Abklatsch, sei er auch so gut als er nur sein kann,
doch unter Umständen nicht alles wie der Stein selbst zeigt.
Dazu kommt, was mir entgangen war, dass nach Miller von
Gärtringens Mitteilung der Name Σωστρώ durch die von E.
Dugit, De insula Naxo S. 121 veröffentlichte Grabschrift
der Nachbarinsel Σωστρώ Κλεου.βρότου bezeugt ist und trotz der
Differenz in der ersten Silbe Σοιστρους schützt.
Die erste Zeile hat auch bei neuerlicher Besichtigung der
 
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