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Lieder des Buchbinders HoratiuS Treuherz.
Hymnus auf Schiller.

In der Kabal' und Liebe
merkt man, was khrbar ist,
der Freundschaft edle Triebe
man im Don Karl genießt,
den Posa und den Miller
erfindet nur ein Schiller.

Die Religion vergöttert
er in der Jungstau hell,
die Tyranei verwettert
er kühn im Wilhelm Tcll,
denn SchändlichkeitSvcrhüller
war niemals unser Schiller.

Des Schicksals üble Laune
sieht in der Braut man 'ein,
und als gefallene Größe
warnt unS der Wallenstein,
denn keinen rothcn Heller
gibt auf den Ehrgeiz Schiller.

Und die Maria Stuart
nimmt auch kein gutes End,
schon darum dürft' in Stuttgart
ihm stch'n ei» Monument,
deß fürstlicher Enthüller
entschädigt unfern Schiller.

Wer wird nach Klopsstock fragen,
so lang der Schiller geht,
sich mit dem Neuen plagen,
was mit dem Tag vergeht?

Komm Einer her, was will er?

Er findet es bei Schiller.

Niemals mit stechen Scherzen
verletzt er die Moral,
ihm ging ja stets zu Herzen
das große Ideal.

Des Lebens höchste Zieler
erflog der muth'ge Schiller.

Auf allen seinen Blättern
ist Tugend und Geduld,
und an den Griech'schen Göttern
ist mehr der Göthc schuld,
denn nimmer zeigt als Schiller
sich der erhab'ne Schiller.

Getilgt find seine Schulden!

bat mit viel tausend Gulden
die Kinder abgcthan,
denn Metzger oft und Müller
verklagten unser» Schiller.

Doch jetzt ist er im Himmel
und jetzt geht cS ihm gut,
wo er vom Weltgetümmel
auf einem Lorbeer ruht.

War Einer bräver, stiller
als der bescheid'ne Schiller?

Die eingefallnen Backen
schwillt jetzt ein Zephyr an,
von vorn und hinten packen
ihn große Männer an,
stet« leichter und stets heller
wird unser schöner Schiller.

Zwar manchmal wollt' er weichen
vom rechten Pfad abseits,
doch kroch er dann desgleichen
auch wieder gern zum Kreuz,
und nicht um's Leben fiel er
vom lieben Gott ab, Schiller.

■ Daß er das Laster haßte,
zeigt deutlich Earl von Moor,
mit Bürgerglück nicht spaßte,
kommt in FieSko vor,

Doch war er gar kein Wühler,
der cdclherz'gc Schiller.

Deß steu'n sich alle Menschen,
die für daS Gute sind,
und Böses kann ihm wünschen,
nur wer ihn gar nicht kennt,
denn Schlegel nur und Krillcr
mißhandeln unfern Schiller.

ES kannt' sein Fürst ihn bcsier,
Da herrscht nur Eine Stimm'!
er macht ihn zum Professor
und gab den Adel ihm,
drum mit dem höchsten Triller
schließ ich mein Lied aus Schiller.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Lieder des Buchbinders Horatius Treuherz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
Die Illustration ist bis auf das "S" identisch mit: Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 543, S. 118.

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Monopteros
Feuer <Motiv>
Elfe
Dichterkult
Karikatur
Kranz <Motiv>
Lyra <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Schiller, Friedrich

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 533, S. 39
 
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