Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

„ Erscheinen wöchentlich. SnbscrivtiniiSvreis VVII7

^ 9% •£ » ffir bell Sollt Do« 24'Jfiiiiimttii 3(1.86 fr. ot>. AAW. ** -
2 iMiirir. ifiiisiiiif •.'•nimiier.i f;i:cn >2 I Sar

Die verkauften Nasen.

l zwei alte Juden auffallcn, die so oft sie an einander vor-
iibergchcn (und das geschieht bei der ewigen Beweglich-
keit dieser Glaubcnsgenosien täglich viele Mal!) mit Hast
und Schaudern das Gesicht ablvendcn, um sich nicht in
die Augen zu blicken. Die Beiden hassen sich, wie Feuer
das Wasier und zuweilen bemerkt man bei ihrem Begeg-
: nen ganz ähnliche Symptome, als diejenigen, welche
! man bei einem Versuche, die feindlichen Elcnicnlc Wasser
und Feuer zu vereinigen, gewahrt; das gibt dann ein
Wallen, Sprühen, Brausen und schließlich eine Ex-
j plosion von Schcltwortcn, in denen beide Elemente
: verschwinden. Die Feindschaft der beiden Allen ist
jetzt säst ein halbes Jahrhundert alt, aber nicht minder
stark als beim Anfang derselben. Und den Grund zu
| diesem vernichtenden Zwiste halte weiter nichts gelegt,

! als? — die beiden Nasen der Verseindetcn, deren Geschichte
! ivir letzt unsern freundlichen rtcfern mittheilen wollcu.

Wenn man in W. durch die Gasten wandelt, welche
hauptsächlich von den Bekenncrn des mosaischen Glaubens be-
wohnt werde», so müstcn dem ausnierksamen Beobachter gewiß

Rasael Kapaun und Meyer Sternbcrg waren in
ihrer Jugend ganz vorzügliche Freunde, so weit sich
dieß nämlich niit ihre» Handelsinteresten vertrug. Sie
halten ost einander versichert, daß zwei Menschen nicht
bester zusammen passen könnten, als gerade sie und ge-
lobten einander ewige Freundschast. Dennoch kam es i
täglich vor, daß Einer den Andern einen betrügerischen \
Lump nannte, natürlich nur hinter dein Rücken und !
wenn es der besondere Bortheil des Einzelnen gebot.

Ihr Gcschäsl führte Kapaun und Sternberg ost zu-
sammen, ja sie beschlossen endlich, ihre Kapitale zu ver-
einigen und gemeinschaftliches Handelsunternehmen zu
begründen. Damals war eine unruhige, kriegerische Zeit. W.
wimmelte von einheimischen und fremden Truppen und mit
diesen war für einen umsichtigen Geschäftsmann ein ganz vor-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die verkauften Nasen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Rauchen <Motiv>
Fremdbild
Kaffeehaus-Szene
Judentum
Zeitungslektüre <Motiv>
Karikatur
Physiognomie <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Juden

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 532, S. 25
 
Annotationen