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Erscheine»uwchcntlich.SnbfcriPtionsvrcis VVV7N LX
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od.2Nth>r. Einzelne Nummer» kosten >2 kr. ob. 4 Sgr. i

Der Assessor im Wandschrank.

Herr Daniel Feilman» war ein Schlossernicister in Berlin, ein tüchtiger
Meister seines Handwerks, und da er dabei zugleich ein äußerst reeller und zu- '
vcrläßiger Manu war, jo fehlte es ihni auch nicht an guter und ausgebreitcter !
Kundschaft. Denn wag man im klebrigen von Berlin halten, was man ivill, '
das Gute hat es, daß cs den reellen, fleißige» und geschickten Handwerker red- !
lich ernährt und das Handwerk nicht sinken läßt. Will man durchaus ctivas
anr Meister Fcilmann aussetzen, so war er, es ist nicht zu läugneu und wird
hiemit zugcstanden, ein etwas kurz angebundener, knorriger Mann, stolz auf j
sein Handwerk und des guten Glaubens, daß ein geschickter Handivcrksmann j
dem Staate mehr nütze als der Probst von St. Nicolai oder der Gencralsuper- i
intcndent der Mark, oder sonst ein gelehrtes lyib studirtes Haus. Das kani |
zum Theil daher, daß er sein Handiverk nicht nach dem alten Schlendrian be- ;
trieb, sondern cs, wo es daraus ankam, zu einer Kunst zu erheben beflissen >
war. „Was hilft es," sprach er oft für sich, wenn er in Gedanke» verliest !
in seiner Wcrkstätte stand, „daß ich ein solides und dauerhaftes Schloß zu j
liefern verstehe, das nur mit Mühe und Anstrengung ohne de» eigens dazu !
gefertigten Schlüssel geöffnet werden kann. Das reicht nicht aus. Ein Schloß !
zu erfinden, ivas sich von keinem Rachschlüffel oder Dietrich öffnen ließe, war
daher seit längerer Zeit der beständige Gegenstand seines Nachdenkens und
Ueberlegens und zahlreicher Bersuche. Nun gab es freilich in Berlin wie in ,
andern großen Städten Schlossermeister genug, die Schlösser erfunden und con-
struirt zu haben behaupteten, die Niemand »nt einem andern Schlüssel zu ,
öffnen verstehe. Indessen manche für unüberlvindlich gehaltene Festung ist mit !
einem goldenen Schlüssel geöffnet worden, und wenn ich auch nicht behaupten j
will, daß der Fehler der in allen Zeitungen ausposaunter Schösser der ge- !
wesen, sich durch einen goldenen Schlüssel, cliva den eines Kammerherrn, öffnen '
zu lassen, so war doch bisher nichts weiter erreicht, als daß solche Schlösser >
von des Handwerks Unkundigen freilich gar nicht, von Kundigen aber zivar !
mühsam, aber doch sicher geöffnet iverden tonnten; und da die Diebe in große»
Städte» sich neben ihres eigentlich nährenden Handwerks auch in Mußestnnden
häufig aus einer angcborneu -ricbhaberci mit Construktion von Schlössern und
niit Herstellung von Hauptschlüsseln beschäftigen, also zu den Unkundigen nicht
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Assessor im Wandschrank"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rankenwerk
Blumenstrauß
Handarbeit
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 539, S. 81
 
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