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Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- v v III Säs
preis für den Band v°n 24 Nummern Z fl. ZSkr. ' '111 • Pf-
ader 2 Rihlr. Einzelne Nummern losten 12 lr. oder 4 Sgr.

Blankenstein, den 16. November 1847-
Lieber Freund!

Du wirst wahrscheinlich noch nicht wissen, wie glücklich ich
jetzt bin. Denke Dir, ich bin mit des Weinschcnkcn Ernst
Blanka, einem lieblichen Wesen, daS ganz so beschaffen ist und
so ausgesuchte Eigenschaften hat, um stuf mich einen gewaltigen
Eindruck zu machen, bekannt, und wjc ich auch bereits ent-
deckt habe, bin ich ihr, o Wonnegefühl! gar nicht gleichgültig.
Wer könnte aber auch dieser Holden widerstehen? Man be-
hauptet, ihr Vater besitze nicht wenig Vermögen. Sei dem,
wie ihm wolle, ich betrachte diese Beigabe als Nebensache.
DaS aber kann ich Dir bestimmt sagen, daß Blanka jedenfalls
das gebildetste Fräulein des Dorfes ist. Vor nicht gar langer
Zeit kam sie erst heim aus einem berühmten Töchterinstitutc,

Freund Michel.

welchem sie nicht nur in Wissenschaften und Um-
gang unterrichtet worden ist, sondern auch in ver-
schiedenen weiblichen Handarbeiten. Und wie fleißig,
überaus thätig^ sic ist! Ich habe sie schon
oft besucht, aber immer bei der Arbeit getroffen.
Du solltest nur sehen, wie niedliche Pantoffeln sie
für Pater und Mutter gemacht hat und nun so
huldvoll, sein wird, mir auch welche zu verfertigen.
Auch einen Geldbeutel von ihrer netten Hand soll
ich empfangen. Rauchen muß ich auch noch und zwar
Cigarren, damit mir Blanka ein schönes Etui Kro-
kant,. Den Cigarrenrauch rieche sic gar so
gerne und das Brodiren ziehe sic allen andern Ar-
beiten vor. Ein ander Mal mehr. Vielleicht- bin ich
bald ein glücklicher Ehemann.

Lebe wohl!

Dein glücklicher Freund
Ulrich Zipfel.

Blankenstein, den 24. November 1847.
Lieber Freund!

Dir könnte ich fast böse sein, weil Du i» Deinem letzten
Briefe so unbarmherzig über die welschen Töchterinstitutc ur-
thcilst. In einem solchen wurde auch meine Blanka gebildet,
aber an ihr finde ich jetzt wirklich Nichts, woraus man schließen
könnte, daß das Institut, in welchem sie sich doch vier Jahre
aufhiclt, nicht das beste, wäre. In dieser Pension werden die
Töchter nicht, wie Du behauptest, zum große» Nachtheil deutscher
Zucht und Bildung französisirt. Höre nun ein Beispiel von
meiner engelhafte» Blanka an. An nnserm Verlobungslage
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ulrich Zipfels Briefe an seinen Freund Michel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Karikatur
Klavierspiel
Sympathie
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 538, S. 73
 
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