jg Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
Handlungen, sowie von allen Postämter» und
Beitungserpcditionen angenommen.
618.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Snbscriptivns-
preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. ^
oder 2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.
An eine vereheliche Redaktion der Fliegenden
Blätter in München.
Ich 3* 20.000 Thlr.
demjenigen, welcher beweist, daß das von mir, Leopold Lob,
Chemiker in Paris, erfundene Eau de Lob keine neuen
Haare aus kahlen Köpfen erzeugt und daß die Tausende von
Certificateu der chrenwcrthcstcn Personen, welche beurkunden,
daß mein Lau «Io Lob denselben wieder einen neuen Haar-
schmuck hervorkcimen machte, resp. das Ausfallen der Haare
gänzlich gehemmt hat, falsch seien. Dieses rühmlichst bekannte
La» de Lob wird gegen srankirte Einsendung deö Betrages
in Flacons mit Gebrauchs-Anweisung ü 3 Thlr. und das halbe
Flacon ü ly Thlr., verkauft bei dem Erfinder Leopold Lob,
Chemiker, rua 8aint Honore Nr. 281 in Paris, und in dem
lillcinigen Depot für Westdeutschland, bei Geschwister
Lob, Bcchcrgasse Nr. 2 in Köln.
Hanau, de» 30. Januar 1857.
Verehrte Herr»!
Um Sie auf den richtigen Standpunkt zu stellen, muß
ich Ihnen vorher sagen wer ich bin und wie ich heiße.
Ich heiße Lehmann — Fridolin Lehmann und bin aus
Hanau gebürtig; befinde mich auch bei einem kleinen Geschäft,
daö seinen Mann nährt, leiblich ziemlich wohl. In ei» gewiffes
Alter aber gekommen — ich bin 36 Jahre alt, — schien es mir
paffend und an der Zeit, daß ich mich nach einer mir zusagenden
Lebensgefährtin umsähe. Um kurz zu sein, glaubte ich eine
solche in der Tochter eines Nachbars von mir, des Färber-
meisters — aber Sie erlauben mir wohl, daß ich den Namen'
verschweige — in der Tochter also eines Färbermcisters zu finden.
Ich überzeugte mich bald, daß ich die Jungfrau liebe, und hoffte
mir auch ihre Neigung — ihr Vater ist einer der wohlhabendsten
Bürger in der Stadt — zu gewinnen. Nur eines hielt mich
bis jetzt noch immer ab um ihre Hand zu werben — eigentlich
nur eine Kleinigkeit. Ich wußte, daß sic keine kahlköpfigen
Männer leiden könne.
Nun war ich selber allerdings keineswegs kahlköpfig,
und in meiner Jugend sogar mit einem sehr schönen, etwas
gelockten Haar von der Natur ausgestattct, auf das ich noch
außerdem den größten Fleiß verwandte.
Nur in den letzten Jahren hatte sich eine zwar nicht
große, aber doch etwas verdrießliche Stelle dazwischen sichtbar
gemacht, die mich hinsichtlich Amaliens — sie hieß Amalie —
mit einiger Besorgniß erfüllte.
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Handlungen, sowie von allen Postämter» und
Beitungserpcditionen angenommen.
618.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Snbscriptivns-
preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. ^
oder 2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.
An eine vereheliche Redaktion der Fliegenden
Blätter in München.
Ich 3* 20.000 Thlr.
demjenigen, welcher beweist, daß das von mir, Leopold Lob,
Chemiker in Paris, erfundene Eau de Lob keine neuen
Haare aus kahlen Köpfen erzeugt und daß die Tausende von
Certificateu der chrenwcrthcstcn Personen, welche beurkunden,
daß mein Lau «Io Lob denselben wieder einen neuen Haar-
schmuck hervorkcimen machte, resp. das Ausfallen der Haare
gänzlich gehemmt hat, falsch seien. Dieses rühmlichst bekannte
La» de Lob wird gegen srankirte Einsendung deö Betrages
in Flacons mit Gebrauchs-Anweisung ü 3 Thlr. und das halbe
Flacon ü ly Thlr., verkauft bei dem Erfinder Leopold Lob,
Chemiker, rua 8aint Honore Nr. 281 in Paris, und in dem
lillcinigen Depot für Westdeutschland, bei Geschwister
Lob, Bcchcrgasse Nr. 2 in Köln.
Hanau, de» 30. Januar 1857.
Verehrte Herr»!
Um Sie auf den richtigen Standpunkt zu stellen, muß
ich Ihnen vorher sagen wer ich bin und wie ich heiße.
Ich heiße Lehmann — Fridolin Lehmann und bin aus
Hanau gebürtig; befinde mich auch bei einem kleinen Geschäft,
daö seinen Mann nährt, leiblich ziemlich wohl. In ei» gewiffes
Alter aber gekommen — ich bin 36 Jahre alt, — schien es mir
paffend und an der Zeit, daß ich mich nach einer mir zusagenden
Lebensgefährtin umsähe. Um kurz zu sein, glaubte ich eine
solche in der Tochter eines Nachbars von mir, des Färber-
meisters — aber Sie erlauben mir wohl, daß ich den Namen'
verschweige — in der Tochter also eines Färbermcisters zu finden.
Ich überzeugte mich bald, daß ich die Jungfrau liebe, und hoffte
mir auch ihre Neigung — ihr Vater ist einer der wohlhabendsten
Bürger in der Stadt — zu gewinnen. Nur eines hielt mich
bis jetzt noch immer ab um ihre Hand zu werben — eigentlich
nur eine Kleinigkeit. Ich wußte, daß sic keine kahlköpfigen
Männer leiden könne.
Nun war ich selber allerdings keineswegs kahlköpfig,
und in meiner Jugend sogar mit einem sehr schönen, etwas
gelockten Haar von der Natur ausgestattct, auf das ich noch
außerdem den größten Fleiß verwandte.
Nur in den letzten Jahren hatte sich eine zwar nicht
große, aber doch etwas verdrießliche Stelle dazwischen sichtbar
gemacht, die mich hinsichtlich Amaliens — sie hieß Amalie —
mit einiger Besorgniß erfüllte.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"An eine verehrliche Redaktion der Fliegenden Blätter in München"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)