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I

k ulturgeschichtliche Studien aus Wirthsha'usern.

Fremder: „Alle Teufel, das ist doch gar zu stark!

Diese Serviette soll ich benützen? Die kann man ja o )>ie
Handschuhe kaum anrühren."

Stammgast: „'s darf Ihnen nit cckeln, s ip oö

a braune Sau^e; wiffcn's, am Dienstag gibt's halt allema
'« Boojaf a la mode und am Freitag Knödel in der Fstchsau^e
und heut' haben wir schon Samstag, nachher können die u-
cherln freilich nicht mehr ganz sauber sein."

Gast: „Kellnerin, bringen Sic mir doch auch 'mal Bier!
Ich warte schon fast eine halbe Stunde."

Kellnerin: „Na, was iS dernach? Hab' ich auch

warte» müssen, bis Sie 'komuien sind!"

Meier: „Kellnerin, bringen Sie mir noch eine Semmel!^
Müller: „Essen Sie zwei Semmel zum Braten, Herr
Meier? Sie müssen einen guten Appetit haben."

Meier: „Nein, ich esse nur eine; wiffen's, die andere
brauche ich zum Besteckputzen."

Gast: „Hören Sie 'mal, wenn Sic Ihre Gäste nicht j

besser bedienen, so werde» bald alle wegbleiben!"

Kellnerin: „O je, den schaut's an, mär' schon schad',
wann Sie nicht mehr kommen thäten! Kostet d'Halbi Bier so
g'rad' aus an Groschen, daß man kein' Pfennig mehr g'schenkt
kriegt; jetzt meinet der noch 's lieget was d'ran, ob wir
Gäst' haben oder nit!" i

Pädagogische Ermahnungen.

Instituts-Vorsteherin: „Meine Damen, ich habe 1

ähnen empfohlen, während der nun kommenden Ferien sich
täglich Morgens und Abends zu Ihrer Erholung einige Stun-
den mit Lektüre zu beschäftigen. Ich habe Ihnen auch die
Lektüre bezeichnet, welche dem Grade der Bildung, den Sie
tu meiner Anstalt erworben haben, entsprechen dürste. Heute
möchte ich Ihnen nock vom hygicinisch-physiologisch-relativen
Standpunkte aus den Rath geben, Ihr Lcsevergnügen in der

Weise zu regeln, daß Sic den leichteren der Ihnen ancm-
pfohlenen Werke, wie dem ersten Thcilc des Faust, den dra-
matischen Werken von Shakespeare, Schiller und Lessing rx.,
ebenso dem KoSmos von Humbold, nur die Abendstunden wid-
men, den etwas ernsteres Denken erforderlichen Werken dage-
gen, wie dem zweiten Theile des Faust, den Schriften von
Kant, Plato, Spinoza, der Apokalypse re. ausschließlich die für
Reflerion und Aufnahme großer Gedanken mehr günstigen
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Culturgeschichtliche Studien aus Wirthshäusern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Fremder <Motiv>
Serviette
Speise <Motiv>
Gast <Motiv>
Empörung
Besteck
Brötchen
Karikatur
Verschmutzung <Motiv>
Kellnerin <Motiv>
Stammgast
Reklamation
Gaststätte
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 31.1859, Nr. 733, S. 23

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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