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=' ” i I » preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 ftAAAIÄ'»J'
od.2Rthlr. 5Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od.2'/^Sgr.

Aus dem Leben eines Kurzsichtigen.

(Fortsetzung.)

mals für alle mir so überaus zuvorkommend bewiesene
Freundlichkeit zu danken. Nachdem ich also alle meine
Blumen und Stauden der Reihe nach gemustert, wandte
ich mich der verhängnißvollen Hecke zu, und wer beschreibt
meine freudige Ueberraschung! Der böse Wcißdornbusch
war verschwunden und an seiner Stelle eine einfache
Lattenthür in der Hecke angebracht. Ucber der Thür
zog sich ein bretterner Bogen hin, darauf war geschrieben:
„Immer willkommen!" Ei! das war doch recht artig
und zartsinnig ausgcdacht von dem Herrn Nachbar!
Ich wußte gar nicht, wie ich so viel Güte und Auf-
merksamkeit verdient hatte, und fühlte nun doppeltes
Bedürfniß, ihm zu danken, und da er sich heute nicht
in seinem Garten blicken ließ, hielt ich's für meine

Schuldigkeit, ihm persönlich meinen Besuch zu machen.

So machte ich mich denn gleich am nächsten Tage
bei beginnender Dämmerung auf den Weg in's Nach-
barhaus. Auf der Hausflur empfing mich eine Magd

und wieS mich nach Oben in den Saal gerade der

Treppe gegenüber, wo ihre Herrschaft anwesend sei. Auf
der Treppe hörte ich schon, daß in dem Salon auf dem
Piano musicirt wurde, und erkannte näher kommend, daß
es Bcethoven's Lonute Mbötigus war, die klar und rein
Als ich nach etwa 14 Tagen meiner Pflaster entledigt | und mit innigem Verständnis; gespielt wurde. Einen Augen-
wurde, ging ich zuerst einmal wieder in den Garten, um j blick blieb ich unschlüssig an der Thür stehen, ob ich cin-
meiue Blumen zu besuchen und auch — den Verhängnis;- j treten oder wieder umkehren solle. Aber der Genuß, eine
vollen Dornbusch in der Hecke, mit dem ich in so uner- | meiner Lieblingssonaten so vortrefflich vortragen zu hören,
wünschte Collision gcrathen war, nachträglich genauer zu j entschied mich für das Erstere. Leise, um das Spiel nicht
betrachten. Zugleich hegte ich die Hoffnung, den Leipziger zu stören, öffnete ich die Thür, trat ein, schloß eben so j
Handelsherrn in seinem Garten zu erblicken, um ihm noch- leise die Thür wieder und stand, ohne daß mein Eintreten j

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aus dem Leben eines Kurzsichtigen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stickerei
Sessel
Verwechslung
Hörer
Karikatur
Klavierspiel
Kurzsichtigkeit
Frau <Motiv>
Katze <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Missgeschick <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 39.1863, Nr. 944, S. 41
 
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