. 2 Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
Handlungen, sowie von allen Postämtern und
-seiinngserveditionen anaenommen.
Mro v Erscheinen wöchentlich ein Btal. Subscriplions--^-^^^
Ä HsM» preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr.1
vd.2Rtblr. 5Sgr. EinzelneNrimmernkosten6kr. od.2'/?Sar.
Traurige Folgen des Eisenbahnbaues.
Andern Tages fuhr auch Müller zum Thorc hinaus,
dem Diugsdaerthale zu; auch ihm folgte ein schwerbepackter
Wagen, aber nicht mit Gummi-Elasticum oder schnöden Blei-
stiften beladen, denn seit dem Fortschritte des Eisenbahnbaus
hatte sich in jener Gegend eine großartige Materialienhand-
lung für solche Sachen aufgethan. Dagegen war sein Wagen
beladen mit 30 Jahrgängen der Frankfurter „Didascalia",
20 Jahrgängen „Erheiterungen", 1 Guitarre, 2 Vogelkäfigen
und 1 Piano, 2 Jagdflinten, 1 Hühner- und 2 Dachs-
( Schluß.)
Hunden; mit letztern Gegenständen wollte Müller nämlich
jetzt die Jagd practisch erlernen, was er theoretisch seit dem
letzten Jammerbriefe Maiers bereits gethan hatte.
Kapitel 5.
Ingenieur Müller an seinen Collegen Schmidt.
Dingsda, den 1. September 1847.
Seit 16 Monaten bin ich hier und helfe Maier an
der Projectirung der Thalbahnlinien, d. h. da wir von der
Direction schon seit Monaten keine Weisungen mehr haben,
helfen wir einander blos die Zeit vertreiben, was aber auch
keine geringe Arbeit ist. Die Gegend wäre soweit nicht
übel, auch die Lebensweise gienge an, aber mit Maier ist
i nicht mehr auszukommen; seit er von der Direction eine
Nase bekommen hat, weil er in seinem entarteten Diensteifer
unmaßgebliche Vorschläge zur Beschleunigung des Baues gc-
macht hat, ist er ganz melancholisch geworden. Der gute Mann
! kann den „gemäßigten Geschäftsgang" noch nicht ertragen.
Was mich betrifft, so halte ich es schon noch ein paar Jahre
j aus, da ich der hübschen Tochter unseres Wirthes verschiede-
nen mathematischen Unterricht zur Erholung gebe. Hoffent-
lich gehts im Frühjahr in der Türkei wieder ein wenig los,
worauf wir dann auch die Weisung erhalten werden, den
Bau etwas abwartender zu betreiben. Ich darf Maiern nicht
einmal mehr einen schlechten Witz über den ganzen Schwindel
machen; er behauptet; es quälen ihn Ahnungen und auch mich
werde das Geschick noch erreichen; ich fürchte, daß letzteres
theilweise wahr ist, denn wie ich gehört habe, soll das Lager-
bier unserm Wirthe nächstens ansgehen. Schicke auch gelegent-
lich eine Zither und ein halbes Riß Impressen zu Diäten-
rechnungen Deinem immer fidelcn Müller.
is
Handlungen, sowie von allen Postämtern und
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vd.2Rtblr. 5Sgr. EinzelneNrimmernkosten6kr. od.2'/?Sar.
Traurige Folgen des Eisenbahnbaues.
Andern Tages fuhr auch Müller zum Thorc hinaus,
dem Diugsdaerthale zu; auch ihm folgte ein schwerbepackter
Wagen, aber nicht mit Gummi-Elasticum oder schnöden Blei-
stiften beladen, denn seit dem Fortschritte des Eisenbahnbaus
hatte sich in jener Gegend eine großartige Materialienhand-
lung für solche Sachen aufgethan. Dagegen war sein Wagen
beladen mit 30 Jahrgängen der Frankfurter „Didascalia",
20 Jahrgängen „Erheiterungen", 1 Guitarre, 2 Vogelkäfigen
und 1 Piano, 2 Jagdflinten, 1 Hühner- und 2 Dachs-
( Schluß.)
Hunden; mit letztern Gegenständen wollte Müller nämlich
jetzt die Jagd practisch erlernen, was er theoretisch seit dem
letzten Jammerbriefe Maiers bereits gethan hatte.
Kapitel 5.
Ingenieur Müller an seinen Collegen Schmidt.
Dingsda, den 1. September 1847.
Seit 16 Monaten bin ich hier und helfe Maier an
der Projectirung der Thalbahnlinien, d. h. da wir von der
Direction schon seit Monaten keine Weisungen mehr haben,
helfen wir einander blos die Zeit vertreiben, was aber auch
keine geringe Arbeit ist. Die Gegend wäre soweit nicht
übel, auch die Lebensweise gienge an, aber mit Maier ist
i nicht mehr auszukommen; seit er von der Direction eine
Nase bekommen hat, weil er in seinem entarteten Diensteifer
unmaßgebliche Vorschläge zur Beschleunigung des Baues gc-
macht hat, ist er ganz melancholisch geworden. Der gute Mann
! kann den „gemäßigten Geschäftsgang" noch nicht ertragen.
Was mich betrifft, so halte ich es schon noch ein paar Jahre
j aus, da ich der hübschen Tochter unseres Wirthes verschiede-
nen mathematischen Unterricht zur Erholung gebe. Hoffent-
lich gehts im Frühjahr in der Türkei wieder ein wenig los,
worauf wir dann auch die Weisung erhalten werden, den
Bau etwas abwartender zu betreiben. Ich darf Maiern nicht
einmal mehr einen schlechten Witz über den ganzen Schwindel
machen; er behauptet; es quälen ihn Ahnungen und auch mich
werde das Geschick noch erreichen; ich fürchte, daß letzteres
theilweise wahr ist, denn wie ich gehört habe, soll das Lager-
bier unserm Wirthe nächstens ansgehen. Schicke auch gelegent-
lich eine Zither und ein halbes Riß Impressen zu Diäten-
rechnungen Deinem immer fidelcn Müller.
is
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Traurige Folgen des Eisenbahnbaues"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)