Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
86 Eingegangcn.

Ein mit Würden überreich ausgcstattcter, äußerst wohlhabend
und dabei sehr geiziger englischer Bischof, der, eine Reise durch seine
Diözese macht, begegnet eines TagS einem armen Pfarrer. Dieser
bringt dem Bischof seine Huldigung dar und hofft von ihm zur
Tafel gezogen zu werden. Der Bischof aber, viel zu geizig, um
die stillen Wünsche eines hungrigen Magens zu crrathen, ladet ihn
nicht zu Tische. „Sie werden mich sehr verbinden/' sagt der
hohe Prälat, „wenn Sie im Gasthof zum goldenen Stockfisch,
der dicht neben Ihrer Pfarre liegt, ein bescheidenes Mittagsbrod
für mich bestellen wollten!" Der getäuschte Pfarrer begehrt,
als er den Gasthos erreicht hat, Tinte und Papier, und über-
gibt dem Wirth eine lange Liste von Personen, für die er so
[ schnell als möglich ein gutes Mittagsbrod bereiten solle. Dann
macht er, das; er fortkommt. Seine Eminenz findet 2 Stunden
später eine Tafel mit 6 Couverts. „Wozu so viele Gedecke?"
fragt er den schmunzelnden Wirth. — „Ich habe mich genau
an die Liste des Herrn Pfarrers gehalten und gerade so viel
Couverts gedeckt, als er mir Gäste ausgeschrieben hat. Zuerst
für den Bischof von Oxford." — „Das bin ich," erwidert
Seine Eminenz. — „Für den Dechant von Sherwill." — „Das
! bin ich ebenfalls," sagt der Bischof. — „Für den Archi-
diakonus von Gloncester." — „Auch das bin ich!" — „Für
den Prübcndar von Cambridge." — „Bin ich." — „Für
den Caplan von Marwick." — „Ebenfalls." — „Für den
Großprior von Berkshire." — „Auch das; . . . aber ich bin
doch nur eine einzige Person und soll nun sechs Couverts be-
zahlen. Doch der Pfarrer hat Recht, warum Hab' ich ihn nicht
eingeladen!" — „Soll ich ihn rufen lassen?" — „Das Essen
I ist einmal bestellt, — meinetwegen!" Der herbeigeholte Pfarrer
aß richtig für fünf!

Moderne Unschuld.

Mutter: „Irene, Du schaust ja gar nicht auf die Bühne,
sondern fortwährend in's Parterre hinunter!" — „Tochter:
„Aber, Mutter, der Baron sieht ja immer mit seinem Lorgnon
herauf, und da muß ich doch die Augen Niederschlagen!"

Auflösung des Logogryphs in voriger Nummer.

1 23456789

U g. li a g o n i e.

Rhein und rein.

Ein Weingeschäft, das jüngst sich etablirte,

Und über alle Maßen schmierte.

Bekam als Lehrling einen jungen Mann,

Der unschuldsvoll vom Institute kam.

Als er am ersten Tag kaum an dem Pult gesessen.

Fragt er den Prinzipal: „Mein Herr, ich Hab' vergessen
Wie man wohl Rheinwein schreibt.

Ob mit, ob ohne h?"

Der Prinzipal erwiderte mit ernstem Ton:

„Sie haben in der Schul'

Wohl nichts gelernt mein Sohn,

Sonst würden Sie so dumm nicht fragen.

Doch — Etwas will ich Ihnen sagen:

Die Welt will immer sein betrogen

Wir haben mit und ohne h gelogen." Berger.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eingegangen" "Moderne Unschuld"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Harburger, Edmund
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rang <Theater>
Fremdbild
Flasche
Opernsängerin
Tochter <Motiv>
Geschirr <Hausrat>
Blickregistrierung
Pfarrer <Motiv>
Oper <Motiv>
Blick <Motiv>
England
Bischof <Motiv>
Tisch <Motiv>
Opernsänger
Gespräch <Motiv>
Ämterhäufung
Bühne <Motiv>
Karikatur
Theater <Motiv>
Mutter <Motiv>
Baron
Zuschauer <Motiv>
Opernglas
Handgeste
Geiz <Motiv>
Moralisches Handeln <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Lorgnon <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 61.1874, Nr. 1521, S. 86
 
Annotationen