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Der Fortschritt der Nase.
Im Concert.
Sohn: „Vater, hör' 'mal, wie er spielt, was for saine
Tön' er 'rausbringt aus dem Cello — man meint, man hört
c' Violin!" — Vater: „Worum nemmt er net gleich c'
Vigelin?!" _,_
Ungefährlicher Selbstmord.
Clara wird ihrem Geliebten untreu. Sic erhält von diesem
folgende Zeilen:
„Treulose, geliebte Clara! Mein Schmerz ist zu groß!
Ich kann mich vor Kummer nicht mehr von meinem Lager er-
heben — ich kann nicht ohne Dich leben; darum fasse ich Math
und sterbe um Deiner Treulosigkeit willen noch diese Stunde.
Wenn Du diese Karte liesest, bin ich schon tobt, und mein letzter
Wunsch ist: Sorge für mein Begräbnis;!" —
Ein Dicnstmanu überbringt diese Karte, und auf die Frage
des Fräuleins, ob er noch etwas wünsche, sagt er: „Ich soll auf
Antwort warten!"
Confusion.
Präsident: „Sie heißen also Jakob Kopp?" — Zeuge:
„Ja — Kopp!" — Präsident: „Gut, wie noch?" —
Zeuge: „Jakob!" — Präsident: „Das haben Sie schon
gesagt — ich meine den Familien-Namen!" — Zeuge (un-
geduldig): „Ich sagt' es ja — Kopp!" — Präsident: „Wenn
Sie unartig werden, lasse ich Sic abführen; — Sie heißen
Jakob und weiter?" — Zeuge: „Kopp!" — Präsident:
„Nun Gott sei Dank — also Jakob Kopp!"
Herzenswirren.
Mit unserm Hassen, unserm Lieben,
Was treibt der Schein so oft sein Spiel!
Hier gibt, von holdem Wahn getrieben.
Dein leichtbethörtes Herz zuviel;
Und dort, wo dir ein süßes Hoffen
Entgegensliegt, dort zauderst du —
Die treu'sten Herzen steh'n dir offen.
Und bitter schließt sich deines zu.
Edwin Bormann.
Wie man 's nimmt.
Offizier (der einen Gaul kaufen will, zum Pferdehändler):
„Donnerwetter, Levi, das ist ja der Gaul, den unser Oberst
gehabt hat, und den er nur kurze Zeit geritten!" — Levi:
„Das ist dasselbe Thier." Offizier: „Der Gaul muß doch
nicht ganz koscher sein?" — Levi: „Oh, cs ist ein ausge-
zeichnetes Thier!" — Offizier: „Ja aber sagen Sic 'mal,
warum hat denn der Herr Oberst den Gaul nicht behalten?"
— Levi: „Gott, weil er c'Narr is!" — Offizier: „Nun,
dann nehme ich ihn!" —
Einen Tag nach dem Kauf besteigt der Offizier das Pferd in
der Reitbahn; aber dasselbe entwickelt plötzlich die merkwürdige Ge-
wohnheit, immer rückwärts statt vorwärts zu gehen. Trotz Zügel
Der Fortschritt der Nase.
Im Concert.
Sohn: „Vater, hör' 'mal, wie er spielt, was for saine
Tön' er 'rausbringt aus dem Cello — man meint, man hört
c' Violin!" — Vater: „Worum nemmt er net gleich c'
Vigelin?!" _,_
Ungefährlicher Selbstmord.
Clara wird ihrem Geliebten untreu. Sic erhält von diesem
folgende Zeilen:
„Treulose, geliebte Clara! Mein Schmerz ist zu groß!
Ich kann mich vor Kummer nicht mehr von meinem Lager er-
heben — ich kann nicht ohne Dich leben; darum fasse ich Math
und sterbe um Deiner Treulosigkeit willen noch diese Stunde.
Wenn Du diese Karte liesest, bin ich schon tobt, und mein letzter
Wunsch ist: Sorge für mein Begräbnis;!" —
Ein Dicnstmanu überbringt diese Karte, und auf die Frage
des Fräuleins, ob er noch etwas wünsche, sagt er: „Ich soll auf
Antwort warten!"
Confusion.
Präsident: „Sie heißen also Jakob Kopp?" — Zeuge:
„Ja — Kopp!" — Präsident: „Gut, wie noch?" —
Zeuge: „Jakob!" — Präsident: „Das haben Sie schon
gesagt — ich meine den Familien-Namen!" — Zeuge (un-
geduldig): „Ich sagt' es ja — Kopp!" — Präsident: „Wenn
Sie unartig werden, lasse ich Sic abführen; — Sie heißen
Jakob und weiter?" — Zeuge: „Kopp!" — Präsident:
„Nun Gott sei Dank — also Jakob Kopp!"
Herzenswirren.
Mit unserm Hassen, unserm Lieben,
Was treibt der Schein so oft sein Spiel!
Hier gibt, von holdem Wahn getrieben.
Dein leichtbethörtes Herz zuviel;
Und dort, wo dir ein süßes Hoffen
Entgegensliegt, dort zauderst du —
Die treu'sten Herzen steh'n dir offen.
Und bitter schließt sich deines zu.
Edwin Bormann.
Wie man 's nimmt.
Offizier (der einen Gaul kaufen will, zum Pferdehändler):
„Donnerwetter, Levi, das ist ja der Gaul, den unser Oberst
gehabt hat, und den er nur kurze Zeit geritten!" — Levi:
„Das ist dasselbe Thier." Offizier: „Der Gaul muß doch
nicht ganz koscher sein?" — Levi: „Oh, cs ist ein ausge-
zeichnetes Thier!" — Offizier: „Ja aber sagen Sic 'mal,
warum hat denn der Herr Oberst den Gaul nicht behalten?"
— Levi: „Gott, weil er c'Narr is!" — Offizier: „Nun,
dann nehme ich ihn!" —
Einen Tag nach dem Kauf besteigt der Offizier das Pferd in
der Reitbahn; aber dasselbe entwickelt plötzlich die merkwürdige Ge-
wohnheit, immer rückwärts statt vorwärts zu gehen. Trotz Zügel
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Fortschritt der Nase" "Ungefährlicher Selbstmord"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 72.1880, Nr. 1805, S. 68
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg