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60 Liebesqual.

Ich berg' des Nachts die kummerschweren Wangen
Gar oft in meine thränenfcuchten Kissen,

O, solche Qual hat nicht erdulden müssen
Er, der dereinst am Kaukasos gehangen;

Denn mir nin Herzen fressen tausend Schlangen,

Ihm hat ein Aar die Leber nur zerrissen —

Doch kommt, ihr Freunde mir, ihr sollt es wissen,

Was mich erfüllt mit ccntnerschwerem Bangen:

Dem Gott der Liebe hatt' ich stets vertrauet
lind nimmer wähnt' ich, daß er könne trügen;

Doch grausam ist der Venus tück'scher Knabe.

O wehe mir! Ich Hab' zu tief geschauet
In dreier Mädchen Augen, die nicht lügen,

Und weiß nicht, ach! — wen ich am liebsten habe! p. Kr.

Ein neuer mildernder Umstand.

Richter:,,Angeklagter, haben Sie noch
etwas beizufügen?" — Angeklagter:
„Ich bitte, die miserable Vertheidigungs-
rede des Herrn Doktor Meier als mil-
dernden Umstand beim Strafausmaße
berücksichtigen zu wollen."

Gedankenspäne.

Der Mensch belügt sich so oft, daß
es uns nicht wundern darf, wenn er
zur Abwechslung auch einmal Andere
belügt.

Das Leben ist ein Schultyrann.

„Die Tugend ist selten"

Ihr irrt Euch sehr;

Sie würde mehr gelten.

Wenn selten sie war'.

Populär bist du, wenn du von Leuten
gekannt wirst, die du nicht kennst.

Zahlen und Frauenzimmer werden ver-
worren, wenn man sie corrigirt.

Aus dem Kunstwerk wird die Regel
abstrahirt.

Nicht das Kunstwerk nach der Regel
__ construirt.

Arroganz ist die Pcrrücke geistiger
Kahlheit. _

Eine Liebe ohne Hindernisse gleicht
einer Landschaft ohne Berge: Beide
werden ans die Dauer langweilig.

Ein kleines Mißverständniß.

A: „Ist es richtig, daß sich die Krank-
heit Ihres Oheims seit gestern so ver-
schlimmert hat, daß man bei ihm jeden
Augenblick auf das Ende wartet?" —
B: „Jawohl, ich bin auf Alles ge-
faßt —" — A-: „So? Ich habe ge-
glaubt, Sie erben nur die Hälfte."

Einfache Lösung.

Zwei arg bekneipte Touristen, von
einem 2000 Fuß hoch gelegenen Wirths-
haus kommend, bemerken Plötzlich im
Thal, daß sie Unrechte Hüte mitge-
nommen haben. Mit unsäglicher Mühe
besteigen sie den Berg noch einmal, treten,
aufgelöst von Schweiß, in das Wirths-
haus, und suchen nach ihren Hüten.
Vergeblich! „Vielleicht habt's Ees selber
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Liebesqual"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schneider, Hermann
Entstehungsdatum
um 1882
Entstehungsdatum (normiert)
1877 - 1887
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 77.1882, Nr. 1934, S. 60

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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