Semper idem.
Gewissenhaft.
Seit drei Jahren — o wie bitter!
Seit drei Jahren wirbt der Ritter
Täglich um die holde Maid! —
Seit drei Jahren — ist's erträglich'?! -
Seit drei Jahren wird ihm täglich
Ganz der nämliche Bescheid!
Und dann sprach er: „Ihr mögt hoffen,
Doch für heut' bin ich besoffen;
Kommet, wenn ich nüchtern bin!" —
Oha.
Schneidergehilfe: „Ergebenste Neujahrsgratulation, und
da schickt der Meister die Rechnung über 125 Mark; — sic ist
bereits quittirt!" — Kunde: „Sagen Sie dem Meister, das;
ich ihm nicht behilflich sein will, das Neujahr mit einer Lüge
zu beginnen. Wenn ich bezahlt habe, soll er niir die
Quittung senden!"
Bor Ueberraschung.
„Ah, meine schöne, gnädige Frau — charmant, daß ich Sie
einmal sprechen kann! Ich sah Sie während des ganzen
Winters nur auf der Straße, warum nie in Gesellschaft?" —
„Aber, Graf, das ist ja unmöglich, daß Sie mich gesehen
haben; ich war während des Winters an der Riviera!" —
„Da haben Sie's — meine Kurzsichtigkeit! Nun Hab' ich volle
fünf Monate Gott weiß welches Scheusal umsonst gegrüßt!"
Endlich ist der Kommandant, Herr Oberst Rapple, in Aner-
kennung seiner bedeutenden Verdienste um die Ruhx und Ordnung
in der Garnison, General geworden und spaziert selbstbewußt durch
die Straßen der Festung. Dort am Thor steht ein Posten, ein
strammer Landwehrmann, zur 12 tägigen Uebuug eingezogen und
schaut verbüßt auf den iteu geschaffenen General, und schaut und
Gewissenhaft.
Seit drei Jahren — o wie bitter!
Seit drei Jahren wirbt der Ritter
Täglich um die holde Maid! —
Seit drei Jahren — ist's erträglich'?! -
Seit drei Jahren wird ihm täglich
Ganz der nämliche Bescheid!
Und dann sprach er: „Ihr mögt hoffen,
Doch für heut' bin ich besoffen;
Kommet, wenn ich nüchtern bin!" —
Oha.
Schneidergehilfe: „Ergebenste Neujahrsgratulation, und
da schickt der Meister die Rechnung über 125 Mark; — sic ist
bereits quittirt!" — Kunde: „Sagen Sie dem Meister, das;
ich ihm nicht behilflich sein will, das Neujahr mit einer Lüge
zu beginnen. Wenn ich bezahlt habe, soll er niir die
Quittung senden!"
Bor Ueberraschung.
„Ah, meine schöne, gnädige Frau — charmant, daß ich Sie
einmal sprechen kann! Ich sah Sie während des ganzen
Winters nur auf der Straße, warum nie in Gesellschaft?" —
„Aber, Graf, das ist ja unmöglich, daß Sie mich gesehen
haben; ich war während des Winters an der Riviera!" —
„Da haben Sie's — meine Kurzsichtigkeit! Nun Hab' ich volle
fünf Monate Gott weiß welches Scheusal umsonst gegrüßt!"
Endlich ist der Kommandant, Herr Oberst Rapple, in Aner-
kennung seiner bedeutenden Verdienste um die Ruhx und Ordnung
in der Garnison, General geworden und spaziert selbstbewußt durch
die Straßen der Festung. Dort am Thor steht ein Posten, ein
strammer Landwehrmann, zur 12 tägigen Uebuug eingezogen und
schaut verbüßt auf den iteu geschaffenen General, und schaut und
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Semper idem" "Oha" "Gewissenhaft" "Vor Ueberraschung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 84.1886, Nr. 2119, S. 76
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg