Aus der Schlinge gezogen.
. Ach, da sieht man, wie falsch und meineidig Ihr Männer
seid! Vor unserer Heirath hast Du mir in die Hand geschworen, alle
meine Bedürfnisse in Zukunft zu bestreiten und schon jetzt brichst
Du Dein Wort!" — „Aber welch' ungerechte Beschuldigung! Wieso
denn, liebes Weibchen?" — „Nun, ich wiederhole Dir, ich brauche
ein neues Kleid!" — „Gut, und ich bestreite es!"
Richtigstellung.
A: „Hast Du gehört, daß sich vr. Schmächtig schon nach einem halben
Jahr von seiner Funktion als Privatdozent hat entheben lassen? Der
muß's bald satt bekommen haben!"
B: „Mir scheint eher, der hat nicht satt bekommen!"
Beruhigung.
Gräfin: „Um Gotteswillen, Johann, Sie sind ja betrunken!"
Johann: „Gnä' Frau, beruhigen S' sich! Die G'schicht' is nit
ansteckend!"
Urwald.
werden im deutschen Dichterwald
Die Stämme, die hohen, stets lichter.
Dafür wuchert's und strcbt's im Unterholz,
Und Pilze gedeihn, das Schlingkraut stolz
Ranket empor sich — stets dichter.
Verlassen — verfallen der lyrische Pfad —
Du verlierst die poetische Spur bald;
Statt Nachtigallstimmcn im Blumcnhain,
Da krächzen nur heiser die Papagei'n —
Der reine Makulat — urwald. w. e.
Eingegangcn. 187
Herr: „Was haben Sie denn da gemacht? Der Rock
ist mir ja viel zu eng und die Acrmel sind zu kurz!" —
Schneider: „Nicht möglich! Da muß der Zeug cingegangen
sein!" — Herr: „Mir scheint mehr, daß Ich eingegangen
bin!" _
Höchste Slehnlichkcit.
„Es ist doch sonderbar — Sie und Ihr Herr Bruder
scheu sich zum Verwechseln ähnlich!" — „Da haben Sie
freilich recht. Ich kenne mich manchmal selbst nicht aus.
Stehe ich da neulich vor dem Theaterzettel, und kann auf
Ehre nicht darauf kommen, ob Ich schon das Stück gesehen
habe oder mein Bruder!"
Guter Rath.
A: „Vorigen Sommer hatte ich einen Garten gemiethct;
ich mag Heuer nimmer — der ist mir zu theuer!"
B: „Ja, das glaub' ich gern. Einen Garten müssen
S' hier im Winter miethen — da sind s' billig!"
K a s e r n h o f b l ü t h e.
„Kerls, Ihr habt stillzustehen, und wenn die Welt
dabei untergeht; — da geht ihr eben „stillgestanden"
unter!" _
Berdächtigc Umschreibung.
Strolcht „Herr, geben Sic mir ein Almosen, sonst
bin ich genöthigt, Ihre Pretiosen — in die Pfand-
leihanstalt zu tragen!"
. Ach, da sieht man, wie falsch und meineidig Ihr Männer
seid! Vor unserer Heirath hast Du mir in die Hand geschworen, alle
meine Bedürfnisse in Zukunft zu bestreiten und schon jetzt brichst
Du Dein Wort!" — „Aber welch' ungerechte Beschuldigung! Wieso
denn, liebes Weibchen?" — „Nun, ich wiederhole Dir, ich brauche
ein neues Kleid!" — „Gut, und ich bestreite es!"
Richtigstellung.
A: „Hast Du gehört, daß sich vr. Schmächtig schon nach einem halben
Jahr von seiner Funktion als Privatdozent hat entheben lassen? Der
muß's bald satt bekommen haben!"
B: „Mir scheint eher, der hat nicht satt bekommen!"
Beruhigung.
Gräfin: „Um Gotteswillen, Johann, Sie sind ja betrunken!"
Johann: „Gnä' Frau, beruhigen S' sich! Die G'schicht' is nit
ansteckend!"
Urwald.
werden im deutschen Dichterwald
Die Stämme, die hohen, stets lichter.
Dafür wuchert's und strcbt's im Unterholz,
Und Pilze gedeihn, das Schlingkraut stolz
Ranket empor sich — stets dichter.
Verlassen — verfallen der lyrische Pfad —
Du verlierst die poetische Spur bald;
Statt Nachtigallstimmcn im Blumcnhain,
Da krächzen nur heiser die Papagei'n —
Der reine Makulat — urwald. w. e.
Eingegangcn. 187
Herr: „Was haben Sie denn da gemacht? Der Rock
ist mir ja viel zu eng und die Acrmel sind zu kurz!" —
Schneider: „Nicht möglich! Da muß der Zeug cingegangen
sein!" — Herr: „Mir scheint mehr, daß Ich eingegangen
bin!" _
Höchste Slehnlichkcit.
„Es ist doch sonderbar — Sie und Ihr Herr Bruder
scheu sich zum Verwechseln ähnlich!" — „Da haben Sie
freilich recht. Ich kenne mich manchmal selbst nicht aus.
Stehe ich da neulich vor dem Theaterzettel, und kann auf
Ehre nicht darauf kommen, ob Ich schon das Stück gesehen
habe oder mein Bruder!"
Guter Rath.
A: „Vorigen Sommer hatte ich einen Garten gemiethct;
ich mag Heuer nimmer — der ist mir zu theuer!"
B: „Ja, das glaub' ich gern. Einen Garten müssen
S' hier im Winter miethen — da sind s' billig!"
K a s e r n h o f b l ü t h e.
„Kerls, Ihr habt stillzustehen, und wenn die Welt
dabei untergeht; — da geht ihr eben „stillgestanden"
unter!" _
Berdächtigc Umschreibung.
Strolcht „Herr, geben Sic mir ein Almosen, sonst
bin ich genöthigt, Ihre Pretiosen — in die Pfand-
leihanstalt zu tragen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der Schlinge gezogen" "Verdächtige Umschreibung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 88.1888, Nr. 2234, S. 187
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg