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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 3.1901-1902

DOI Heft:
Oktober 1901
DOI Artikel:
Schur, Ernst: Münchener Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19302#0081

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NünLkener Lunst.*

nter cliesein 1?its1 soll äer resei in
re§e1rnÄssi§en /Vdscknitten orien-
tiert iverden üder nlles, wns in
IVldncken sls Knnstsi-ei§nis sicd
äLidietet. Ls vrird deine „Voll-
stäncliAlreit" erstredt iveräen,
Icein „Lerickt", äer sick dernnkt,
nnr M nickts 2N vsr^essen, cler
nder einer scksindnr Inclcenlosen
änlserlicksn LnsnrnrnenstsIInnA
clie innere Lontinnität vernnck-
13ssi§t.

Ls soll eins „^.nslese" §e§eken
vveräen, clie äns, ivns nnck
innerer 6erecktiZnn§,' nnck nller VerAleicknnZ
sick kernnskebt nns clen lcnnstleriscken Lrei§-
nissen cles 1?n§ss, ^nsnrnrnenikfst, nnc! so von
IVlonnt 2N IVlonnt ein I^n^it Ziedt, irnvieiveit wir
cliesern Wirlcen, clns sick irn Qsnfe äieses XVintsrs
änlsern wircl, 2N änndsn knden.

Von seldst wircl sick cln clie dlotwencliAlcsit
er^eden, clns sckeindnr 2nsnrnrnenknnAlose cler
2u53IIiAen Lrsi§nisse nnter einern ?undt 2n
orclnen. IVInn wircl clns nrn so rnekr tkun, ^e
rnekr rnnn in clen Qeist, cler kinter nll cliesen
Lrei^nissen wirkt, ein^nclrinAsn snckt, nncl rnnn
wirci in^eüern ^nlle Aenei^t sein, nnck^nweisen —
nncl clns nrn so rnekr, nls clie Ödersickt nncl
Linsickt in äns, wns rnnn clsn Qnn§ clsr Lnt-
wicdlnnZ nennt, sick in einern Iclärt -— nnck^n-
weisen, änfs in xewissern 8inns ein IVlnIsstLd
destekt, nnck clern clis Oin§e 2n rnesssn sincl,
nncl clnnnck wircl rnnn ein Orteil torrnnlieren
nncl einen ^nsnrninenknn^, sine fortlnnfencls
keiks Iconstntieren. IVlnn ndt nlso Lritüc!

Ls sckeint nnke^nlie^en, sls Linleitnn§ 2N
cliesen Lerickten nder äie nIIZerneinen 8e-
cünAun^en siner Lnnststnclt 2N reäen, nder äen
knnstlsriscken Qeist, clsr sick kier äolcurnentiert,
Icnr^ ein pnnr Lernerdun^en 2n §eden udsr 6ns
Ikernn „IVIüncken nls Lnnststsät". Oisse 8e-
rnerdnn^en sincl nder irnrner okne eiZentlicken
Wert nncl, wenn rnnn näker ^nsiekt, rcnsnrnrnsn-
Aesetst Lns einer IVlen§e von nn^skIiAen 8e-
knnptnnAen, 2N äsren ^ecktfertixnnA cler ilVntor
nickts aninkrsn Icnnn sls seinen Qlnnden. LiniZe
LrfnkrnnA rnekr nncl äas Lilcl ist veränclert,
okne clnfs sick ^e sin Lcklnfs nnckweisen lisise.
^II clns — od cler IVlnnckener Loclen einer Knnst
§nnsti§ ist, od innn von einer §eisti§en IVlitnrdeit
cles IVlnnckener ?nd1ilcnrns reclen änrf, od ein
Xnnstler erwnrten dnnn, kier ein Lcko rcn knclen
ocler od kier nnr clis Llic^nen sinsr Lleinstnclt
sick dstküti^en, in cleren wertlose Kreise nd

nncl 2N clie VorstellunA eines xröfseren Wollens
sick kineinreckt — nll clns nncl nock rnnncke
nnclsre k'rnAen Insse ick nnsntsckieclen, cln ick
rnsine, ünfs cler einsickti§e Qeser M oknekin
sick nns clsr Qedtnre cles ^eweiÜA QeZedenen
sick sin Lilcl seldst rnncksn dsnn nncl wircl.
VV02N nlso ein klrteil forrnulieren, clns in cliessr
nllAerneinen k'orrn fnst okne Wert ist uncl einer
VersckleiernnA üknlick siekt.

Vielrnekr rnückte ick nock einrnnl cfnrnnf
2nrücd!cornrnen, nnf clen Lnt^, cler sick vorkin
nls Lcklnfs deinnke von seldst dot: IVlnn üdt
nlso Lritilc!

Oie k'rnAe — Ziebt es überknnpt feste IVlnfs-
städe ^nr 8enrteilnn§ — soll kisr nickt erörtert
werclen. Onrüder liefse sick dis in clis Onencl-
licklceit clebnttieren, nnü cliese Osdntts würüs
scklisfslick in cler pkilosopkiscken ocler nntnr-
wissensckaftlicken Llrkenntnis cles Lin^slnen in
^eitlick ds§ren2ter Weise ikr Hncle knclen.
Oiese I^rL§e ist nnter nll clen 2weife1n, clie nns
dewe^en, clesknld clie nrn sckwieriZsten, nn-
rnöZlick 2N denntwortencls, weil sie eine Oni-
versnlitst clsr Lrlcenntnis vornnssetrct, wie sie
sckwer 2N irnclen sein wirü. LsZsn wir nlso
clieses ?rod1srn 2n clern vielen IIndsLntwortsten,
clern wir irn Qeben nnf Lckritt nncl Iritt de-
ZeZnen uncl cleren Vorknnclsnssin nns, ^s Arötser
wir werüen, je rnekr wir wncksen, nickt kln-
Iclnrkeit, sonäsrn Klnrkeit, nickt klnsickerkeit,
sonclern clis Licksrkeit nncl Rnke eines reifen
Qsdens §iedt.

Ick rnöckte eine rnekr prnlctiscke 8eits de-
rükrsn, clie nnAefükr clns detrikft, wns rnnn
„Lritilc nnü ?ndliknrn" in ikrern Verkültnis 2n
einnncler nennen Icnnn. Lin pnnr LernerlcnnAen
üder clns Wesen cler Lritilc; wie sick ein klrteil
2usnrnrnenset2t; beiües 2n clern 2wecd: wie soll
rnnn ein klrtsil nnfnekrnen! Oncl nnck äies nnr
nnclentencl!

Wie soll eine Lritilc Aeknlten sein?

-Vnf clen ersten 81ick ist es ein nnünnlcbnres,
nnerciniclclickes Qescküit, „üder etwns" 2N sckrei-
den, „üder etwns" 2n lesen. IVlnn kült sick lieber
nn clns OriAinnI.

^ber es ^iedt rnekr We§s, sick Lenntnis 2N
verscknkken, nls clen einsn, clen clirelcten! Qen
inclirelcten!

Wenn rnick etwns interessiert, sprecke ick
wokl nnck Aern rnit einern nnüeren clnrüder,
dei üern ick clns §1eicke Interesse vornnsset^e.
Qnü wns will clenn eine Icünstleriscke Onrdietnn§,
Aleick welcker ^rt? Ls will Aeseken, §ekört,
Aelesen werüen; es ist eine ^nssprncks, ein
^VnseinnnclsrsetLen, eine Qitte nrn Qskör.

* Oie ULckkol^suüsu Kunstbrisks svs IVlüncksn, Lsrlin uncl Wieir wsrüsr» rs^slruüssiß: sins tlbsrsickt übsr üas Asssiiits
Knnstlsben in üsir bstrskksnüsn 8tsütsn 2n Asbsn vsrsucksn. Wsil ss üabsi wsni^sr nnl ksrickt Lls Lnk sins inonLtlicke
^brsckuuu^ unlcoinrnt, lux ss naks, init priuzipisllsu ILrörtsrunZssn 2U bsginnsn. O. Reü.
 
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