Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (3.1901-1902)

^rieäriLli I^oebers loäe.

Von 'IVnIter 8Ioein.

bseits vorn Aroiseir,
rrroäernen, ^entrn-
lislerteir LitterL-
turbetrieds spiirirt
sieli in rnnriclierri
Winkel Oeiltscb-
Inriäs ilocll illLilcli
stilles, tiefiilili§es
Oicliterlebsn sb.
Ls siebt in seinen
rrennäen clie
Welt, nnä ivenn
äie Ostrsnsn änbinAekn, siner nncb äern nnäern,
ins nnbebnnnte Lnnä, clnnn ivÄrrnt äer einsnrne
Oicbtsr sicb r:nlet2t nnr nocb nrn I^ener seiner
eiZenen Lcböpferkrsnäe, äss 1n§es Zetrost, cler
ikn einst 2n nenern Leben erivscben ivircl, xvenn
6is VerlclärnnZ äes locles IsnAst seine LrcIentL§s
nberbreitst bnben ivirb.

Oies rnbi§s, selbstZeivisse, sntsnAencle 2u-
wnrten anf sins 2nlcnnft, clie ^enseits cles Orsbes
1ie§t, §nb nnserrn I-'rieäricb iroebsr einen bl-lnck
priesterlicker Wnräe. Lr wnr ^eitlebens ein

stiller IVInnn, ein IVInnn, äsr nnf clen k'ern-
stebenclen nnrnÜAlicb v/irben lconnte, eine ?er-
sünlicbbsit obne ^eäe Lpnr äer snA^estiven Lrnft,
clie sicb clern ^VnZe nncl äeni Her^en nnk^win^t
— sei sie ecbt oäer Aesckicbt nncb§eniLcbt.
IVInn rnufste ibrn scbon sekr nnke boininsn, nin
seine sonclerlicbe ^Vrt 2U ernpbnclen — clnnn
nber nnkrn innn sie nncb nnLnsIäscblicb in
sicb nnf.

Wie lebbnft stebt inir in äiesern ^VnAenblicbe
äns 8ilä cles Lieb^iZers vor cler Leele, lvie er,
clns rote, friscbe Oesicbt nrnrnbrnt von scbnee-
weifsern OnrtlcrnnL, clie Icur^sicktiAen ^VnZen Annr:
nncb innen Zelcekrt, rnit nnsicbrern l'rippelscbritt
clnrcb clns 8trnksen§ewnk1 bbberkelcls bin§in§,
fnr Inx, inorAens nncl inittnAS 2nrn Lontor cles
Lnnlcbnnses von cler He^clt-Xerstsn Löbne, clessen
IkeilbLber er wnr, rnittLAS nncl nbsnäs beiin in
seine bsbn§Iicbe Llnnse, wo ssine Onttin Oiesbetb
wnltete, clie präcbti§e Oickterkrnn init clen ewiZ
Iscbslnclen ^VnAen, clern M§enclfenri§en Ilsr^en
nncl cler bellen Ltinline, clie trens, nnerrnnälicke,
bewnnclerncls Oebnlbn seiner ^Vrbsit, clie scbnkkens-
srobe blnterin seines blnnses nnä seiner Lincler.
Ocler in Oesellscbnft, wie ei^en clie stnrnrne nb-
seits Icnnerncls Oestnlt rnit clern Icnblen, von
einern weiksen Hnnrsanrn einxefnksten Lopfs, clen
in tieke ^VnAenböblen ein^ebetteten ^Vn§en, clie
von einsrn 2nin nnclern wnnäerten nncl clns nicbt
ALN2 nnsreicbencle Oebör nntsrstnt^en rnnksten,
okt beirnlicb Lnflencbtenä in I'eilnnbine oeler
Lpott, okt abirrencl in weits I^ernen, plöt^licb snt-
rncbt, vercfärninerncl, visionär Zsworclsn, wis sis
sein Lobn Lrnst nnk einein klnssiscb vollenäeten
?ortr3tbi1cls cles Vnters fest§ebnlten bnt.

8ein Oeben, sein Wesen Icl^IIe unä Weisbeit,
weltkern, nicbt weltfrerncl, nber nncb nickt welt-
rn8cbti§. Onä nber äern IVIenscben nnä Oicbtsr
webencl in Aebeirnnisvoller 1'rLAiIc eine Arokse
LelbsttänscknnA, clie ss ikin verwebrt bnt, nls
Xnnstler nncl Lcböpker sicb 2n vollsnclen nncl
seinern reicksn Wesen, ssinern keinen Inlente
clie letLten LcbLbre ab2nrin§en knr 2eit nnb
LwiZbeit.

Oenn cler IVlnnn, clen ick scbilclerte, bnt, sei
es nrn ?u1t r:wiscben Lnrs^etteln nncl Lonto-
bnrrenten, sei es in seinern Heirn ^wiscben clen
Oilöern seinsr 8öbne, öer bebL§1icben ^VnsrnstnnA
einer woblZeArnncleten ^roksbnrAerlicben HLns-
licbbeit — in seiner keinen, knst weiblicb ^nrten,
ele^nnten LnnfrnnnnsbLnäscbrift ein §roks §s-
clncbtes OescbicktsclrLrnn nncb äsrn nnäern nnk-
Aebnnt. Oncl wenn ein nsnes Lnknenwerlc
nncb rnnbsLin nnverörossenern Lcbnkken nbZe-
scblossen wnr, clnnn wnnäerte es 2urn VerleZer
nncb Iserlokn, nrn §eäruc!ct nncl in einiZsn
bnnclsrt ^Vb^nZen nn clie k'renncle verteilt ^n
werbsn. bbniAe clieser OicbtnnAen lrnrnen wobl
nucb nnk clie Lubnen cler Heirnntstöclte >— Llber-
kelcl, Lnrrnen, Onsselclorf — nber nur ein ein^iAer
Linnlctsr snb clns Oicbt einer §roksen Onbne —

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