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Segers-Glocke, Christiane [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Auf den Spuren einer frühen Industrielandschaft: Naturraum - Mensch - Umwelt im Harz — Hameln: Niemeyer, Heft 21.2000

DOI article:
Wolfgang Brockner: Archäometrische Untersuchungen an ausgewählten Grabungsfunden zur Erhellung der frühen Silbergewinnung in der Harzregion
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51267#0043
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Archäologie



2 Erzrelikte (rechts) und Schlackenfunde (links) von der Grabung
Brüdernkloster, Goslar (12./13. Jahrhundert n. Chr.).


3 REM-Gefügeaufnahme eines metallischen Kupfer-Blei-Fundes (mit etwa
55 Gew.-% Cu und 45 Gew.-% Pb) von der Grabung „Schnapsweg",
Forst Lautenthal, mit dunkler Kupfermatrix und hellen Blei-Einschlüssen
(FNr. 412-139; Datierung: 11. Jahrhundert n. Chr.; Vergrößerung: 10Ox).

Sowohl die archäologische Grabung am Schnapsweg, Forst-
amt Seesen (11. Jahrhundert n. Chr.) (vgl. Beitrag Bachmann. He-
gerhorst 1998. Klappauf et al. 1998), als auch die am Riefenbach
bei Bad Harzburg (11 ,/12. Jahrhundert n. Chr.) (Klappauf et al.
1994) erbrachten metallische Funde, die in ihrer Zusammenset-
zung von Kupfer bis Blei reichen (Abb. 3). Diese Befunde können
im Zusammenhang mit einer Kupferentsilberung stehen. Ob je-
doch das eigentliche Seigern, das heißt das Erhitzen der Kupfer-
Blei(Silber)-Mischung zwecks Abtrennung des flüssigen Werkbleis
stattfand, ist noch fraglich. Wenn dem so ist bzw. war, wurde das
Seigern wesentlich früher in der Harzregion durchgeführt, als bis-
lang allgemein angenommen (Suhling 1976).
Zusammenfassung und Ausblick
Die Anfänge von Abbau und Verhüttung komplexer Harzer Bunt-
metallerze liegen noch im geschichtlichen Dunkel. Mit den inter-
disziplinären Untersuchungen der archäometallurgischen Funde
der Grabung Düna gelang es die frühe Ressourcennutzung zurück
bis in die Zeit der Zeitenwende zu erhellen. Eine Triebkraft der Erz-
nutzung war sicherlich die Silbergewinnung. Es wurde deshalb in
diesem Beitrag mit ausgewählten Beispielen näher darauf einge-
gangen um die Komplexität der Erznutzung zu skizzieren und
noch offene Fragen herauszuarbeiten. Für die Zukunft sind noch
umfangreiche Forschungsarbeiten zu bewältigen und die bislang
bewährte interdisziplinäre Arbeitsweise sollte dazu noch ausge-
dehnt werden.
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt L. Klappauf und F.-A. Linke für die
immer hilfreiche Kooperation, meinen genannten Mitarbeiterin-
nen G. Heimbruch, S. Koerfer, C. Griebel, S. Kaufmann und
K. Hegerhorst für ihr stetes Engagement und der Volkswagenstif-
tung für die gewährte finanzielle Unterstützung.
Abbildungsnachweis
1 C. S. Fuchs (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege);
2, 3 Verfasser.

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