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Segers-Glocke, Christiane [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Auf den Spuren einer frühen Industrielandschaft: Naturraum - Mensch - Umwelt im Harz — Hameln: Niemeyer, Heft 21.2000

DOI Artikel:
Barbara Bramanti; Susanne Hummel: Genetische Variabilität und Arbeitstradition im Goslar des 18. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51267#0104
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Mensch und Umwelt

prägung auf: die Homozygotenrate ist also hoch. Dagegen sind
die genetischen Fingerabdrücke in Bevölkerungen, in die immer
wieder Individuen aus anderen Bevölkerungen einwandern sehr
viel variabler, was dazu führt, dass hier die Heterozygotenrate
hoch ist.

Tradition versus „know how"-lmport = Homozygote
versus Heterozygote
Dieser Unterschied - hohe Homozygotenrate oder hohe Hetero-
zygotenrate - war es, der zur Klärung der Frage nach dem Ver-
hüttungshandwerk in Goslar beigetragen hat. Eine hohe Homozy-
gotenrate sprach dafür, dass das Handwerk über Familientradition
in Goslar blieb. Dagegen wäre eine hohe Heterozygotenrate ein

Indikator für den „know how"-lmport durch permanente Immi-
gration gewesen.
Tatsächlich spricht der hohe Anteil von homozygoten Mustern
für die Anwesenheit von vielen blutsverwandten Individuen in der
historischen Bevölkerung des Frankenberger Viertels. Ganz offen-
kundig haben sie nicht nur zusammen gelebt und gearbeitet,
sondern auch ihre Partner vorwiegend in der Gruppe gewählt.
Nach den genetischen Befunden ist es daher sehr unwahrschein-
lich, dass im Goslar der frühen Neuzeit fremde Hüttenspezialisten
in großer Zahl einwanderten und sich niederließen, wie es noch im
Mittelalter üblich war.

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