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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Farbige Eisengitter der Barockzeit — Hameln: Niemeyer, Heft 27.2002

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Konservierung und Restaurierung von geschmiedeten und gefassten Eisenobjekten - eine Bestandsaufnahme
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Grünenfelder, Josef: Barocke Chorgitter in der Schweiz und ihre Farbfassungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52522#0092
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Konservierung und Restaurierung von geschmiedeten und gefassten Eisenobjekten - eine Bestandsaufnahme

Mariastein (Solothurn)
Klosterkirche26
Schlosser Stöcklin
aus Ettingen
1695
Schwarz, goldene
Auszeichnungen.
Untersuchung 1999 Gebr.
Stöckli AG Stans. Ursprüngliche
Fassung mit etwas mehr Gold-
auszeichnungen. Die heutige
im Zusammenhang mit den seit-
lichen Gitter-Ergänzungen 1930,
bei der Restaurierung 1999
entsprechend der Erhaltung
der neubarocken Dekoration
beibehalten.
Mörel (Wallis) Kapelle
„Ze heju Flienu"27
Unbekannter
Schmied
aus Emen
1731
Rot, Grün, Gold.
Wohl Originalfassung.28
Mühlebach (Wallis)
Kapelle St. Katharina29
Unbekannt
Wohl
1673-1676
Spindelmaschiges Gitter.
Stäbe grün, Auszeichnungen
rot.
Münsterlingen
(Thurgau) ehern.
Benediktinerinnen-
Klosterkirche30
Johann Jakob
Hoffner, Stadt-
schlosser in
Konstanz
1735
Architekturteile und Ranken
schwarz, Rosetten, Figuren,
Kapitelle und Basen vergoldet,
Blattwerk gold und teilweise
grüner Lüster auf elfenbein-
farbener Grundierung.
Figuren an den Toren
Bronzeguss.
Fassung 1974/75 nach Befund
(Untersuchung Restaurator
Oskar Emmenegger, Merli-
schachen) wiederhergestellt.
Die zuletzt sichtbare Schwarz-
bemalung zeigte viel weniger
Vergoldungen und keine
Farben. So fehlten die Gold-
bänder auf den Säulen und
auf den Gliederungen der
Profile. Die Figuren aus Bronze-
guss wurden vergoldet, um die
schlecht integrierten Ergänzun-
gen aus Blei (19. Jh.) zu inte-
grieren. Farben an Wappen,
Buchstaben und Jahreszahlen
nach Befund.
Muri (Aargau)
ehern. Klosterkirche31
Johann Jakob
Hoffner,
Stadtschlosser
in Konstanz
1745/46
Maler Antoni Denzel
hatte das neue Chorgitter
„schwartz anzustreichen
und zu fassen".
Die Untersuchung durch Anita
Reichlin, Adliswil, und Josef
Brühlmann, Muri, ergab folgende
Schichtfolge: Auf dem Eisen
über punktueller, gelber Oxyda-
tion ein kräftiger, ölgebundener
roter Anstrich (Hämatit?), ver-
mutlich ein Schutzanstrich für
den Transport. Darüber eine
dünne, aber deckende Schwarz-
fassung, die wohl als die von
Maler Denzel angebrachte
angesprochen werden muss.
Auf dieser liegen bis zu sieben
jüngere Schwarzanstriche, was
den heutigen „verpappten" Ein-
druck bewirkt. An den älteren,
seitlichen Gittern lassen sich
nur zwei relativ junge Schwarz-
anstriche nachweisen.
Neu St. Johann
(St. Gallen)
ehern. Klosterkirche32
Schmied Thomas
Scheitlin, St. Gallen,
vielleicht unter
Verwendung eines
älteren Gitters
(aus Alt St. Johann?;
1684
l
Grün, in Anlehnung an
zwei Grünbefunde wohl
aus dem 19. Jahrhundert.
Spärliche Reste: 1. Schwarze
Lasur in Öl auf dem Eisen.
2. „Schweinfurter Grün" (che-
misch nicht bestimmt) auf Blei-
mennige33. 3. Grüner Anstrich
(Grüne Erde?). 4. Brauner.

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